Siegen/Bonn. . Im August wurden in Siegen und in Bonn zwei Babys tot in Kühlfächern gefunden. Die Mutter beider Säuglinge wird beschuldigt, die Babys getötet zu haben. Die Obduktion ergab: In den Körpern der Kleinen befanden sich keine Spuren von Alkohol oder Medikamenten. Die Frau gilt als schwere Alkoholikerin.
Die Großmutter der Beschuldigten hat die gefrorene Leiche des jüngeren Säuglings im August gefunden. Die Polizei entdeckte daraufhin eine weitere Leiche in der Bonner Wohnung der Beschuldigten – ebenfalls tiefgefroren. Bei der Beschuldigten handelt es sich um die Mutter der Babys. Nun hat die Obduktion ergeben, dass weder Alkohol noch Medikamente in den Körpern der Säuglinge nachgewiesen werden konnte.
In zwei Wochen sollen die Ergebnisse einer Alkoholanalyse von Haaren vorliegen, die von der beschuldigten Mutter stammen. Die Frau sei familiär gut eingebunden, habe allerdings ein großes Suchtproblem, hatte es nach dem Fund der Leichen geheißen.
Die 32-jährige Kindsmutter habe eingeräumt, berichtete Ingo Scheid, Leiter der Mordkommission Hagen, die neugeborenen Jungen jeweils in eine Plastiktüte gepackt und in Gefriertruhen gelegt zu haben. Laut eigenen Aussagen sei das Siegener Baby im erst im vergangenen August zur Welt gekommen. Den Bonner Säugling habe sie am 3. September 2013 geboren. Sie habe die Kleinen für tot gehalten, sie seien „grau“ gewesen und hätten sich nicht bewegt.
Das Motiv für die Taten ist nach wie vor ungeklärt. Inwieweit die 32-Jährige, die in Untersuchungshaft sitzt, schuldfähig ist, soll ein Gutachten klären, sagte Staatsanwalt Patrick Baron von Grotthuss. „Die gemeinsamen Ermittlungen von Staatsanwaltschaft Siegen und der Mordkommissionen Hagen und Bonn laufen indes weiter auf Hochtouren“, hieß es.