Siegen. . Für das Schimmelhochhaus an der Koblenzer Straße liegt eine Abrissgenehmigung vor. Die Stadt Siegen habe den Antrag des Studentenwerks genehmigt, sagte dessen Geschäftsführer Detlef Rujansiki im Gespräch mit der Redaktion.
Das Studentenwerk würde auf dem Areal des Schimmelhochhauses an der Koblenzer Straße gern ein neues Wohnheim errichten. Die jetzige Genehmigung bestehe aber vorbehaltlich der Denkmalschutzfragen, die noch auf Ebene einiger Landesministerien zu klären seien.
Ministerien sind gefragt
Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes Nordrhein-Westfalen habe die Angelegenheit an das NRW-Finanzministerium als vorgesetzte Behörde weitergegeben.
Dort, so Rujanski, dürfte es nun Abstimmungen mit dem Bau- sowie dem Wissenschaftsministerium geben. Ursprünglich hatte das Studentenwerk das bestehende Gebäude – das ehemalige Kreis- und spätere Landesbehördenhaus, das wegen Schimmelkontamination gesperrt wurde – kaufen und sanieren wollen.
Besondere Fassade
Denkmalschützer würden die aus Einzelteilen zusammengesetzte Fassade des alten Kreishauses gern erhalten wissen.
Gerade wegen dieser Struktur aber drang Feuchtigkeit ins Gebäude ein. Ein Erhalt wäre zudem sehr kostspielig.
Studentenwerk und BLB waren sich einig. Dann aber schaltete sich die Denkmalbehörde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ein und ließ die Immobilie unter Denkmalschutz stellen. Die daraus resultierenden Auflagen machten nach Erkenntnissen des Studentenwerks eine Sanierung unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten unmöglich, sodass nur noch Abriss und Neubau als Option blieben. Allein: Dieser Variante steht ebenfalls der Denkmalschutz im Weg.
Die Ministerien könnten nun für die – vom BLB ausdrücklich unterstützten – Pläne des Studentenwerks grünes Licht geben. „Ich bin nach wie vor guter Hoffnung, dass das gelingt“, sagt Detlef Rujanski. Es gebe gute Argumente: Das Studentenwerk Siegen habe im Landesvergleich eine niedrige Versorgungsquote mit Wohnheimkapazitäten, „uns fehlen 350 Plätze“.
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Außerdem hätten sich andere vielversprechende Vorhaben wie die ehemalige Jugendherberge oder das Parkhotel im politischen Prozess zerschlagen.
Aufwändiges Vorhaben
Auf dem Gelände an der Koblenzer Straße könne ein Gebäude mit 150 Wohnheimplätzen entstehen, so Rujanski. Die Stadt habe für einen Abriss Auflagen gemacht, aber „ganz normale Auflagen“, die sich auf logistische Aspekte beziehen – beispielsweise Konzepte für den Abtransport des Bauschutts und für die möglichst geringe Beeinträchtigung des Verkehrs während der Maßnahme.
„Der Abriss wird aufwändig. Ein Hochhaus ist kein Zweifamilienhaus“, sagt Rujanski. Immerhin wäre das Vorhaben das größte bisherige Wohnheimprojekt des Studentenwerks Siegen.