Siegen. . Auf der ersten IT-Messe in der Siegerlandhalle haben sich regionale Aussteller präsentiert. Der Appell der IHK: Kompetenz gibt es auch vor der Haustür. Größtes Manko der meisten Aussteller aus Südwestfalen ist ihr meist geringer Bekanntheitsgrad.
Vor einem halben Jahr hat noch niemand davon gesprochen. Am Donnerstag hatte es den Anschein, als gäbe es sie schon ewig: die erste Messe für Informationstechnologie (IT) für das südliche Westfalen in der Siegerlandhalle mit 40 Ausstellern. Es herrscht geschäftiges Treiben, dominierende Farbe ist schwarz.
Die etwas andere Messe präsentieren
„Wir wollen hier eine Veranstaltung schaffen, die etwas anders ist als die Messen, die man so kennt“, sagt Ulf Lück (44), Geschäftsführer der Firma Conception, die sich auf die Erstellung analoger und digitaler Kommunikationsmittel - Kampagnen, Websites, Online-Shops, Apps) spezialisiert hat.
Es gehe darum, die gesamte digitale Wertschöpfungskette abzubilden, von Rechenzentren bis hin zu digitalen Anwendungen aller Art, ergänzt Lück, einer der Initiatoren des Projekts. Er erwartet weniger die großen Aufträge aus dem Mittelstand als neue Kontakte und Austausch mit Kollegen: „Da kann der Leiter der IT-Sparte kommen, der Marketing- oder Technik-Chef oder der Geschäftsführer.“ Gern auch aus dem Bergischen Land, dem Märkischen oder dem Hochsauerlandkreis oder aus dem nahen Hessen. Denn: „Viele Unternehmen haben noch nicht erkannt, wie sie die neuen Kommunikationskanäle ausnutzen können.“
Hermann-Josef Droege, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Siegen, appellierte an die regionalen Unternehmen, bei der Suche nach IT-Lösungen in der Heimat anzufangen und nicht am Rhein oder Main: „Kompetenz gibt es auch vor der Haustür. Das Gute liegt so nahe.“ Seiner Meinung nach wurde in der Region auch in dieser Hinsicht bislang „zu wenig geklappert.“ Jetzt sei nur noch die Frage: Gibt es diese Messe künftig in einjährigem oder zweijährigem Turnus?
Geringer Bekanntheitsgrad ist das größte Problem
Größtes Manko der meisten Aussteller ist in der Tat ihr trotz imponierender Entwicklung meist geringer Bekanntheitsgrad auch innerhalb der Region. Beim größten Aussteller, der 2005 gegründeten Firma Qosit etwa, erwirtschaften bereits 53 Mitarbeiter über fünf Millionen Euro Umsatz im Jahr.
Qosit hat sich auf Server- und Speichertechnik sowie Virtualisierung spezialisiert. „Heute haben Server nur noch ein Viertel des Platzbedarfs von früher“, erläutert Vertriebsleiter Daniel Wille. „Unsere Server können sich gegenseitig ersetzen. Geht etwas kaputt, läuft es sofort weiter.“
Michael Kay vom Kreuztaler Druckhaus Kay hat inzwischen 60 Angestellte und freut sich, sich in guter Umgebung präsentieren zu können: „Endlich mal eine Plattform, auf der sich ein Unternehmen wie unseres zeigen kann.“