Siegen. Die FDP-Fraktion macht Vorschläge, mit denen Sparbeschlüsse „neu bewertet“ werden könnten. Dazu gehört ein ganz anderes Verständnis von Tourismus.

Die FDP-Kreistagsfraktion sieht in der aktuellen Diskussion über die vom Kreistag beschlossenen Einsparungen „die Chance, den Tourismus im Kreis Siegen-Wittgenstein komplett neu zu denken und damit auch positive Synergieeffekte für den gesamten Bereich Kultur, Tourismus und Ehrenamt zu erzielen – und Einsparungen möglicherweise beizubehalten oder neu zu bewerten.“ Das geht aus einem Antrag zur Sitzung des Kultur- und Tourismusausschusses hervor, der am Donnerstag, 6. Juni, tagt.

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Die sechs Kreistagsfraktionen CDU, Grüne, SWM, Wir Bürger, UWG und FDP hatten im Kreistag auch Kürzungen im Bereich Tourismus im Umfang von 500.000 Euro beschlossen, die – so die Darstellung der Verwaltung – ohne Einschnitte bei den Personalkosten nicht umzusetzen sind. Den Tourismus habe es deshalb getroffen, weil „die Zielführung und Ausrichtung in diesem Bereich unklar oder im Ergebnis wenig erfolgreich waren“, erklärt FDP-Fraktionschff Guido Müller in dem neuen Antrag. Mit der nun von der Kreisverwâltung für Juli angekündigten „„Strategietagung zur Situation und Perspektive des Tourismus in Siegen-Wittgenstein“ ergebe sich die Gelegenheit, „gemeinsam innovative und zukunftsfähige Wege für den Tourismus in unserer Region zu entwickeln“.

Siegen-Wittgenstein war nie eine besonders starke Tourismusregion.
Guido Müller, FDP

Mindestens ebenso wichtig wie eine attraktive Infrastruktur für Gäste und Urlauber sei „das attraktive Gestalten eines Lebensraums für die Menschen, die hier arbeiten“, heißt es in dem Antrag, „aus unserer Sicht sogar noch wichtiger“. Gefragt sei ein „aktives Lebensraum-Management“: „Siegen-Wittgenstein war nie eine besonders starke Tourismusregion. Aber unsere Wirtschaft braucht den Zuzug von qualifizierten Fachkräften – und deren Bleiben.“ Eine so verstandene Standortaufwertung komme auch dem Tourismus zugute.

Konkret will die FDP geprüft sehen, ob die Bereiche Tourismus und Regionalmarketing in der Verwaltung zusammengeführt werden können und „ob eine inhaltliche Verschmelzung dieser beiden Bereiche mit dem Kultur(!)Büro sinnvoll erscheint“. Das Kulturbüro, so erinnert die FDP, sei schließlich 1990 im Rahmen der Wirtschaftsförderung eingerichtet worden.

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