Siegen. „Wir haben schon richtig Radau gemacht“, sagt Bruno Puddu: Chef des Siegener Gusto Puro investiert viel Zeit und Geld in gutes Online-Marketing.
Nicht drei Mal in Folge, auch wenn es knapp war. Aber zum dritten Mal: Nach 2021 und 2022 ist das „Gusto Puro“ an der Kölner Straße in Siegen 2024 erneut zu Siegens Lieblingsrestaurant gewählt worden. „Das hat zuvor noch kein Restaurant geschafft“: Mit 31 Prozent aller abgegebenen Stimmen ein überaus souveräner Sieg, sagt Christoph Dücker, Betreiber des regionalen Restaurantführers Gastroguide Siegen als Ausrichter. Im Vorjahr hatte das „Da Pino“ in Geisweideine wahre Aufholjagd gestartet und Platz 1 errungen. In diesem Jahr, so Dücker, konnte dem Gusto Puro der Sieg nicht mehr genommen werden: „Ein eindeutiges Ergebnis!“
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Bis zum letzten Tag blieb allerdings spannend, wer auf Rang 2 landen würde: Am Ende wurde es das „San Marino“ am Marburger Tor, ganz knapp vor dem „Opa Adam“ an der Alten Poststraße (17,6 bzw. 17,4 Prozent) – alle drei Positionen auf dem Siegertreppchen gehen damit in die Siegener Oberstadt. Für insgesamt 39 Restaurants im Stadtgebiet wurde abgestimmt. Insgesamt ist die Oberstadt weit vorne: Platz 4 geht an das El Rancho (6,9 Prozent), Platz 5 ans Geisweider Da Pino (6,1 Prozent) und „Die Brasserie“ (Unteres Schloss/Museum für Gegenwartskunst) landet mit 3 Prozent auf Rang 6. Die Beteiligung fiel mit 5810 abgegebenen Stimmen etwas geringer aus als im Vorjahr. Christoph Dücker hatte das Voting 2024 etwas später stattfinden lassen: Bislang war es immer schon zum Jahresende losgegangen, wenn die Gastronomiebetriebe noch im Weihnachtsgeschäft steckten.
Gusto Puro in Siegen pflegt Online-Community und Stammgäste: „Kompliment“
Sie haben natürlich einen gewissen Ehrgeiz bei dieser Abstimmung, sagt Gusto-Puro-Chef Bruno Puddu. „Wir haben schon richtig Radau gemacht.“ An diesem Abend hat er sein Restaurant geschlossen, das ganze Team eingeladen. Zu Pizza natürlich, Bier und Aperol Spritz. Generell gebe er schon viel Geld im Jahr für Marketing aus, sagt Puddu, nicht nur für für die Wahl zum Lieblingsrestaurant. Für professionelle Fotos und Videos auf Social Media, in denen er und seine Leute als Protagonisten auftreten. Und er hat durchaus Ideen: Wie die, dass Unternehmen ihre Werbung auf Pizzakartons drucken lassen, in denen die Gusto-Puro-Pizza dann ausgeliefert wird. „Kompliment“, sagt Christoph Dücker: Das Gusto Puro verstehe es, eine Community aufzubauen und zu mobilisieren. „Ihr seid da echt stark. Das merkt man deutlich und da könnt ihr stolz drauf sein.“
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Preise und Gewinne
Belohnt wird der 1. Platz mit der dritten Siegerurkunde fürs Restaurant, einem Award (gesponsert von dieser Zeitung) und einem Hektoliter Krombacher. Passend, grinst Puddu, der direkt nebenan auch das Glasbiergeschäft „Erzi“ betreibt. Das Bier will er der Sportfreunde-Jugend weiterverschenken, die es beim nächsten Heimspiel verzapfen und das Geld für gute Zwecke einsetzen können.
Unter allen Teilnehmenden verlost wurden zudem eine Brauerei-Besichtigung in der Krombacher Erlebniswelt für fünf Personen, ein Fiskars-Messerblock (zur Verfügung gestellt von Selgros Siegen) sowie ein Gutschein fürs Siegerrestaurant (ebenfalls gesponsert von dieser Zeitung).
Allein das Personal, Festangestellte und Aushilfen, sei mittlerweile eine eigene kleine Community, sagt Bruno Puddu, der das Lob an sein Team weiterreicht: „Der Preis gehört uns allen! Bei Weihnachtsfeiern sind wir mittlerweile knapp 40 Leute“ – und das Team wachse von Jahr zu Jahr weiter. „Was bleibt, ist Gusto Puro.“ Neben seiner eigenen Familie, Ehefrau, Schwester, Töchter, seien seine Leute zu einer Familie geworden. „Sie stärken mir den Rücken.“ Das Gusto Puro sei mehr als Marketing. „Wir haben keinen damit genervt“, sagt der Chef, er sei überzeugt: „Wer für uns abstimmt, tut das aus Sympathie und Überzeugung.“ Klar hätten sie den Anspruch, immer noch einen draufzusatteln, sich auf einem Erfolg nicht auszuruhen. „Bei allem Wachstum darf man aber die Qualität und die netten Menschen nicht vergessen: Wir stehen für Tradizione Italiana“. Ohne das alles würde es das Gusto Puro so nicht geben. „Keiner kommt hier her und macht das einfach so“. Großfamilie von der Kölner Straße eben.