Kreuztal. „Im Augenblick geht’s der Kulturkreuztal an den Kragen“, sagt Holger Glasmachers - statt einer Lösung habe es nur Parteienstreit gegeben.
Holger Glasmachers müsste strahlen, als er in die Reihen des fast vollen Eichener Hamers blickt. Eine der Ersatzspielstätten von Kreuztalkultur, und das bei einer dialogischen Lesung aus einem Roman, den nur literarische Spezialisten kennen. Seit vor über drei Jahren die fast fertige neue Stadthalle abbrannte, müssen er und sein Team improvisieren, um ein Programm an Orten zu präsentieren, die dafür nur halbwegs geeignet sind: Die Otto-Flick-Halle, der Eichener Hamer und - der Familie Barten sei Dank - auch im Campus Buschhütten.
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Doch Holger Glasmachers ist sauer, so, wie man diesen freundlichen Mann sonst nicht kennt. Er steht noch ganz unter dem Schock, den der Ratsbeschluss vom Vortag nicht nur bei ihm, sondern bei all den engagierten Mitarbeitern und Freunden von Kreuztalkultur ausgelöst hat. Statt eine nach drei Jahren nun wirklich überfällige Lösung zu finden, gab es im Rat nur Parteienstreit mit einem Verlierer.
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„Im Augenblick geht’s der Kulturkreuztal an den Kragen“, sagt Holger Glasmachers von der Bühne des Hamer, „Kultur darf man nicht hin- und her schubsen. Bis heute habe ich kein Argument gehört, warum es nicht endlich weitergeht. Doch wir werden weiterhin ohne Ende Gas geben. Kultur ist unverzichtbar – gerade in diesen Zeiten.“ Kämpferisch sagt er dies, von Resignation also keine Spur. Und auch nicht beim Kreuztaler Publikum, das lautstark und langanhaltend applaudiert.