Siegen. Mann in Siegen von zwei anderen überfallen, sie prügeln und stechen ihn fast zu Tode. Einer flieht, der andere wird schließlich verurteilt.

An einem Samstagnachmittag im August 2022 liegt ein Mann blutend auf dem Gehweg der Friedrich-Friesen-Straße. Zwei andere hatten ihn überfallen, wollten 30.000 Euro von ihm erpressen, als das nicht klappte, stachen sie mit Messern auf ihn ein (wir berichteten). Der Mann überlebte, einer der beiden Verdächtigen konnte gefasst, vor Gericht gestellt und verurteilt werden. Der andere, zur Tatzeit 19 Jahre alt, ist den Behörden zufolge ins Ausland geflohen.

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Die Polizei hatte im Dezember nach der Tat Bilder der Tatverdächtigen veröffentlicht, die Männer identifiziert, im April 2023 wurde dann ein 24-Jähriger verhaftet. Fünf Monate später saß er auf der Anklagebank im Siegener Landgericht, versuchter Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung warf ihm die Staatsanwaltschaft vor. Demnach hätten die Täter ihr späteres Opfer nach seinem Autoschlüssel gefragt, da sie die Tasche mit den 30.000 Euro aus dem Fahrzeug stehlen wollten. Als er das verweigerte, habe der 19-Jährige ihn mit einem Messer bedroht, der andere ihm die Beinwe weggetreten, der Jüngere ihn dann mit Stichen verletzt.

Siegen: Opfer hat im ganzen Körper Messerstiche - als sie denken er ist tot, wollen sie ihn berauben

Als sie feststellten, dass der Überfallene noch lebte, hätten sie weiter auf ihn eingetreten, geschlagen, gestochen. Zehn Messerstiche erleidet der Mann in den Rücken, vier in den Hals, weitere am Arm, hinter dem Ohr. Schließlich lassen sie ihn zurück, im irrigen Glauben, dass das Opfer tot ist. Sie scheitern daran, die Autoscheibe einzuschlagen und die Tasche mit dem Geld zu stehlen. Ein Zeuge sieht sie, sie flüchten ohne Beute. Wenig später findet ein Ehepaar während einer Fahrradtour den Schwerverletzten. Sie versuchen, Erste Hilfe zu leisten, rufen die Polizei.

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Das Landgericht verurteilt den Beschuldigten schließlich zu sieben Jahre Freiheitsstrafe. Da beide Seiten in Revision gegangen sind, ist das Urteil noch nicht rechtskräftig.