Siegen. Die Bezirksregierung muss entscheiden, ob wenigstens eine Realschule 5. Klassen bilden darf. Auch bei den Gymnasien gibt es Verschiebungen.

Das Anmeldeverfahren ist zwar vorbei – aber noch lange ist nicht klar, wie die weiterführenden Schulen in Siegen nach den Sommerferien 5. Klassen bilden können. Das liegt nicht nur daran, dass von einer nach wie vor „größeren Zahl“ von Viertklässlern nicht bekannt ist, ob sie irgend- oder nirgendwo angemeldet wurden. Sondern an den insgesamt 51 Kindern, die für eine Klasse 5 an der Hauptschule oder einer der beiden Realschulen angemeldet sind. Insgesamt sind aktuell 726 Viertklässler an den weiterführenden Schulen in Siegen angemeldet, vor einem Jahr waren es 780.

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Haupt- und Realschulen

35 Anmeldungen hat die Realschule Am Oberen Schloss, 13 die Realschule Auf der Morgenröthe, drei die Achenbacher Hauptschule. Alle drei Schulen verfehlen die Mindestzahlen für Klassenbildungen: Die Hauptschule braucht 18, die Realschule 50 für die erforderlichen zwei Parallelklassen. Theoretisch könnten alle 51 in zwei 5. Klassen am Oberen Schloss eingeschult werden; Morgenröthe und Achenbach würden zum zweiten Mal in Folge keine 5. Klassen bilden. Andererseits sind auch noch genau (!) 51 Plätze an den Gesamtschulen Auf dem Schießberg und Am Rosterberg frei. „Vor diesem Hintergrund wird nun die Bezirksregierung Arnsberg entscheiden, ob an der Schulform Realschule Eingangsklassen gebildet werden“, heißt es in der Pressemitteilung aus dem Rathaus. In das laufende Schuljahr ist die Realschule Am Oberen Schloss schließlich mit 50 Kindern gestartet; ursprünglich waren 84 Kinder an beiden Realschulen und der Hauptschule angemeldet worden.

Gesamtschulen

Vor gut zwei Wochen war die erste Anmelderunde an den Gesamtschulen abgeschlossen worden. Dabei mussten an der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule und der Gesamtschule Eiserfeld, die jeweils 135 Kinder in fünf Klassen aufnehmen, 40 Kinder abgewiesen werden. Dagegen hat sich die Zahl der Anmeldungen an den beiden anderen Gesamtschulen inzwischen um 43 erhöht: Auf dem Rosterberg sind nun 79 (vor zwei Wochen: 45), auf dem Schießberg 86 Kinder (vor zwei Wochen: 77) angemeldet. Vor einem Jahr hatten die beiden jüngeren Gesamtschulen sich auch über die zweite Anmelderunde hinaus gesteigert, in beiden wurden schließlich vier 5. Klassen gebildet: mit 101 Kindern am Schießberg (Stand Ende März, 1. Runde; 85), mit 115 Kindern am Rosterberg (1. Runde: 35).

Unsere Prognosen bewahrheiten sich, dass der Elternwille sich tendenziell zu den Gesamtschulen und Gymnasien bewegt.
Andree Schmidt, Schuldezernent

„Unsere Prognosen bewahrheiten sich, dass der Elternwille sich tendenziell zu den Gesamtschulen und Gymnasien bewegt“, wird Schuldezernent Andree Schmidt in der Pressemitteilung zitiert, „beide Schulformen erleben eine erfreuliche Zustimmung.“ Vor einem Jahr hatte ein Bürgerentscheid die Stadt gezwungen, weiterhin Anmeldungen an Haupt- und Realschulen anzubieten. Der Rat hatte, verbunden mit der Errichtung der vierten Gesamtschule auf dem Rosterberg, das Gegenteil beschlossen.

Gymnasien

Auch bei den Gymnasien muss die Bezirksregierung entscheiden. Die bisherige Verteilung, dass am Löhrtor vier, auf der Morgenröthe und am Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium drei Klassen gebildet werden, geht nicht mehr auf. Am Löhrtor wurden 94 Kinder angemeldet – die Verwaltung schlägt der Bezirksregierung drei Klassen vor, sodass Anmeldungen abgewiesen werden müssen. Maximal 31 Kinder dürfen in einer Klasse sein, mehr nur, „wenn diesen der Weg zu einer anderen Schule der gewählten Schulform im Gebiet des Schulträgers nicht zugemutet werden kann“, wie es in der Verordnung zum Schulgesetz heißt. Nur für eine Übergangszeit war dem Löhrtor-Gymnasium die Bildung von vier Klassen zugestanden worden; eigentlich sollte die Schule eine Dependance erhalten: das Peter-Paul-Rubens-Gymnasium auf dem Rosterberg. Im letzten Jahr waren 132 Kinder am Löhrtor angemeldet worden, angenommen wurden 120.

Das Gymnasium Auf der Morgenröthe wird mit 90 Kindern (Vorjahr: 83) in drei Klassen starten. Auch dort ist die Dreizügigkeit nur vorübergehend genehmigt. Die Platzprobleme dort dürften sich aber mit dem Abschmelzen der am gleichen Standort untergebrachten Realschule bewältigen lassen. Das Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium hat 104 Anmeldungen (Vorjahr: 91) und soll vier statt bisher drei 5. Klassen bilden.

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