Burbach/Neunkirchen/Wilnsdorf. Burbach, Neunkirchen und Wilnsdorf wollen Mitfahrerbänke aufstellen. Wer dort Platz nimmt, möchte von Autofahrern mitgenommen werden.
Die Leader-Region „3-Länder-Eck“ startet in ihre neue Förderperiode. Leader fördert die Entwicklung in ländlichen Regionen mit EU- und Landesmitteln, die Entscheidungen über die Verwendung des Budgets fallen in einem bürgerschaftlich geführten Regionalverein.
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Die Maßnahme „Komm, steig ein!“ war auf Initiative der Gemeinde Burbach als Leitprojekt im Handlungsfeld „Lebensqualität/Dorfleben: Attraktiver Lebensraum“ eingebracht worden. Die Gemeinden Burbach, Neunkirchen und Wilnsdorf wollen das Projekt „Mitfahrerbank“ nun als interkommunales Kooperationsprojekt an mehreren Standorten im südlichen Siegerland umsetzen. Das hat die Wilnsdorfer Verwaltung im Wirtschafts- und Verkehrsausschuss mitgeteilt.
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Miteinander ins Gespräch kommen
Wer sich auf eine Mitfahrerbank setzt, signalisiert damit, mitgenommen werden zu wollen. An einer dafür installierten Vorrichtung kann ein Schild mit dem Wunschziel ausgeklappt werden. Pkw-Fahrer, die in diese Richtung fahren, sollen dadurch ermutigt werden, anzuhalten und die wartende Person mitzunehmen. Hier besteht auch die Möglichkeit, dass sich regelmäßige Fahrgemeinschaften, etwa zur Arbeitsstelle oder für den Wocheneinkauf, ergeben.
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„Neben dem reinen Mitnahmeeffekt geht damit automatisch eine soziale Komponente einher: Die Menschen werden angeregt, unkompliziert Nachbarschaftshilfe in Anspruch zu nehmen oder diese anzubieten und kommen darüber hinaus ins Gespräch“, heißt es in der Vorlage. „Dadurch werden Kommunikation und Gemeinschaft gefördert. Außerdem trägt das Projekt auch zur Nachhaltigkeit bei. Denn insgesamt werden durch die Bildung von Fahrgemeinschaften auch Ressourcen eingespart.“
Gute Erfahrungen: Sicherheit ist kein Problem
Der Zweckverband Personennahverkehr Westfalen-Süd (ZWS) als Träger des ÖPNV wurde informiert und ist einverstanden. Zudem haben sich die verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem ersten Arbeitstreffen bestehende Beispiele angesehen und werden im Zuge der Umsetzung bei Bedarf den Kontakt suchen. So hat etwa die Verbandsgemeinde Bitburg-Prüm bereits im Jahr 2014 Mitfahrerbänke etabliert, die dort nun auch kreisweit eingeführt werden sollen. Auch der benachbarte Kreis Altenkirchen hat 2021 ein Netz von 65 Mitfahrerbänken aufgebaut.
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Bedenken zur Sicherheit seien unbegründet, betont die Verwaltung: Es bestehe kein Zwang anzuhalten oder einzusteigen, wenn der oder die jeweils andere ein ungutes Gefühl auslöst. Zudem würden sich die Personen aufgrund der ländlichen Struktur in den meisten Fällen kennen oder schon einmal gesehen haben. „Gerade im ländlichen Raum gilt es, im Bereich der Mobilität mit besonderen Herausforderungen umzugehen und innovative Konzepte zu entwickeln.“ Die Mitfahrerbänke seien neben dem ÖPNV und dem Bürgerbus ein weiteres Mobilitätsangebot für Menschen, die kein eigenes Fahrzeug zur Verfügung haben oder dabei helfen möchten, durch die Bildung von Fahrgemeinschaften den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren. Dabei rücken vor allem Menschen in den Fokus, die nicht über einen eigenen Pkw verfügen.
2025 soll es losgehen
Als besonders geeignet werden Standorte eingestuft, die unzureichend an den ÖPNV angebunden sind. Möglich sei es außerdem, Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, Wunschstandorte zu benennen. Je nach Standort könnte die Grundausstattung mit Bank und richtungsweisender Beschilderung erweitert werden: Überdachung und Beleuchtung, Lademöglichkeiten für Mobiltelefone, WLAN, Bücherfächer, Mülleimer mit Pfandablage, Aschenbecher und mehr.
Die Gemeinde Burbach wird als Projektträger fungieren, die Gemeinden Wilnsdorf und Neunkirchen werden sich über die finanzielle Beteiligung und Unterstützung in Antragstellung und Abwicklung einbringen. Geplant ist, die Vorbereitungen 2024 und die Beantragung der Leader-Mittel für das Jahr 2025 einzuplanen.
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