Dreis-Tiefenbach. Für die Erweiterung der Grundschule Dreis-Tiefenbach gibt es eine weitere Variante. Dazu gehört der Abriss des 1970er-Jahre-Baus im Storchennest.
Die Planung für die Grundschule Dreis-Tiefenbach wird noch einmal aufgenommen. Geprüft wird, ob neben dem zentralen Neubau an der Stelle des 1960 errichteten Hauptgebäudes auch noch der Erweiterungsbau an der Straße Im Storchennest abgerissen wird. Dort könnten dann ein kompakteres, zweigeschossiges Gebäude und eine Parkpalette errichtet werden.
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Eigentlich sollte der Schulausschuss in der vorigen Woche den Auftrag für die weitere Planung erteilen, die Architekt Stephan Almasi im Dezember vorgeschlagen hatte: ein dreigeschossiger Neubau, verbunden mit dem 1990er-Jahre-Erweiterungstrakt, der den gewünschten zusätzlichen Raumbedarf für den Ganztagsbetrieb deckt. Der Aufzug dieses Neubaus würde erstmals alle Ebenen barrierefrei erschließen, über eine geschlossene Brücke auch das Gebäude im Storchennest, Nicht mehr benötigt wird dann der Altbau von 1928.
Das ist der neue Vorschlag
Im Vorfeld der Schulausschusssitzung brachte die UWG-Fraktion einen neuen Vorschlag ein: den Altbau von 1928 mit abreißen und dann so groß neu bauen, dass das Schulgebäude im Storchennest ersatzlos abgerissen werden kann. Denn das ist, mit großen Fluren ungünstig geschnitten, vor allem wegen der hohen Heizkosten ein Sanierungsfall. In den Kosten von 5,5 Millionen Euro waren 1,1 Millionen allein für die Modernisierung des Storchennest-Trakts vorgesehen.
Die Stadt beauftragte den Architekten erneut, der die neue Variante zur Wahl stellte. Durch die flächensparende Bauweise wird nur etwa die Hälfte der bisher in Anspruch genommenen Grundfläche genutzt. „Ein sehr guter Vorschlag“, findet UWG-Fraktionschef Klaus-Peter Wilhelm. „Auch wenn es teurer werden sollte: Wir bauen für die nächsten Jahrzehnte.“ Außerdem: Einen Parkplatz hat die Grundschule bisher nicht, geparkt wurde bei der katholischen Kirche. Nun könnten auf zwei Ebenen 16 Stellplätze geschaffen werden, wobei die unteren acht über den Wendehammer des Storchennests erreicht werden.
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„Das wird sich auf Dauer rechnen“, sagt Beigeordneter Andreas Fresen mit Blick auf die Heizkosten. In der ganz frühen Phase der Überlegungen habe auch einmal die Idee im Raum gestanden, die Schule auf den Storchennest-Standort zu konzentrieren und dort zwei Etagen aufzustocken, erinnert Architekt Stephan Almasi. Das hätte die Statik aber nicht mitgemacht. Ebenso verworfen wurde die Idee, die ganze Grundschule am Storchennest neu zu bauen: „Das macht keinen Sinn.“
Aber auch der Vorschlag der UWG, den Neubau zu erweitern, den Altbau von 1928 mit abzureißen und auf den Standort Storchennest ganz zu verzichten, scheitert an der Wirklichkeit: Dann hätte es Belichtungsprobleme für die Klassenräume gegeben, erklärt Beigeordneter Andreas Fresen. Der Neubau, jetzt zweigeschossig und mit einem dritten Staffelgeschoss konzipiert, müsste dann mit drei Vollgeschossen errichtet werden.
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So geht es weiter
In den nächsten zwei Monaten wird der Schulausschuss zu einer Sondersitzung zusammenkommen und sich den Kostenvergleich der Varianten ansehen. Ein Baubeginn ist für 2025 vorgesehen. Bis dahin hat die Stadt auch noch Zeit, über den Standort für eine Containerschule nachzudenken. Denn während der etwa zweijährigen Bauzeit wird am Setzer Weg und im Storchennest kein Unterricht möglich sein. Ins Gespräch gebracht wurde bereits der Parkplatz des Kunstturnleistungszentrums. Die Grundschule klagt schon seit langem über Raumnot: Die 90 Kinder des offenen Ganztags müssen mittags in zwei Schichten essen. Ab 2026 ist mit steigenden Zahlen zu rechnen. Ab 2026 werden zunächst die Erstklässler einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz bekommen. In den folgenden Jahren stoßen die anderen Jahrgänge dazu.
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Die alte Volksschule von 1928, die im Obergeschoss zwei Wohnungen und unten zwei künftig nicht mehr benötigte Klassenräume hat, bleibt stehen. Dort, so eine Überlegung im Schulausschuss, könnte die städtische Musikschule einziehen. Bei einem späteren Abriss des Gebäudes hätte die Grundschule noch einmal eine Erweiterungsfläche, stellt Beigeordneter Andreas Fresen fest. Für den Fall, dass der Standort Eckmannshausen doch aufgegeben wird und er Grundschulverbund Dreisbachtal sich auf Dreis-Tiefenbach konzentriert. Das wollen derzeit aber weder Schule noch Politik.
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