Netphen. Schon 2020 hat die Mariengesellschaft ihre Planung für die Erweiterung des Hauses St. Anna vorgestellt. Nun steht der Regionalplan im Weg.
Der Weg zur Erweiterung des Demenzzentrums St. Anna ist lang: Im Februar 2022 hatte die Mariengesellschaft ihren Plan, auf dem bisherigen Parkplatz 3 im Freizeitpark einen Erweiterungsbau zu errichten, erstmals in einem Netphener Ausschuss vorgestellt. Im Dezember vertagte der Rat die Entscheidung, im September 2023 gab er schließlich grünes Licht. Jetzt versucht die Stadt, Baurecht zu schaffen, was wiederum Zeit brauchen wird: Ein Bebauungsplan Demenzzentrum muss aufgestellt, der Flächennutzungsplan geändert werden. Bisher sind die Flächen, auf denen das Haus St. Anna steht, als Parkplatz und, noch aus der Zeit des Baus des Freizeitparks in den 1970er Jahren, als Bauplatz für ein Hotel vorgesehen.
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Scheitern wird die Stadt allerdings an der „landesplanerischen Abfrage“ bei der Bezirksregierung. „Diese wäre derzeit von der Planungsbehörde negativ zu bewerten, da die Bauleitplanung nicht den Zielen und Grundsätzen des aktuellen Regionalplans entspricht“, stellt die Verwaltung in ihrer Vorlage für den Stadtentwicklungsausschuss fest, der sich am Montag,5. Februar, ab 17 Uhr im Ratssaal mit dem Thema befasst.
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Im Regionalplan noch „Ferieneinrichtung und Freizeitanlagen“
Im aktuell noch geltenden Regionalplan sind für den gesamten Bereich an der Brauersdorfer Straße von der Obernetpher Turnhalle bis zum Ortsrand Brauersdorf „Ferieneinrichtung und Freizeitanlagen“ festgesetzt. Das will die Stadt im neuen Regionalplan geändert sehen: Der Rat hat sich bereits im März 2023 darauf festgelegt, dass der Freizeitpark am Freizeitbad endet und der weitere Bereich „Allgemeiner Siedlungsbereich“ werden soll. Dagegen steht der Entwurf des neuen Regionalplans: Danach sollen Wohngebiet und bestehendes Demenzzentrum Grenze des Siedlungsbereichs werden. Wenn die Stadt ihren Änderungswunsch in das Verfahren einbringt, würde frühestens 2025 Baurecht möglich, weil erst dann der neue Regionalplan in Kraft treten soll.
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Die Verwaltung regt nun an, ein „Zielabweichungsverfahren“ zu betreiben. Der Regionalrat müsste dann sein Einvernehmen erklären, dass die Stadt Netphen vom 2008 formulierten Regionalplan-Ziel 12.3 abweichen darf: „Der Freizeitpark Obernautal in Netphen ist in seinem Angebot auf spiel- und sportorientierte Tageserholung auszurichten.“ Das könnte noch bis Ende dieses Jahres möglich sein.
Das Haus St. Anna wurde im Oktober 2020 eröffnet. Die 60 Plätze für Bewohner mit schwerer Demenz, die auf gerichtlichen Beschluss eingewiesen werden, waren von Anfang an stets belegt. Mit dem Erweiterungsbau sollen 40 weitere Plätze geschaffen werden.
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