Eiserfeld. Der Bahnhof Eiserfeld im Siegener Süden hat Aufwertung dringend nötig. Genauso das lange Grundstück an Eiserfelder Straße. Nun drängt die Zeit.
Die Stadt Siegen möchte zusammen mit dem Bahnhof Eiserfeld auch die Umgebung ordentlich aufhübschen. Wie berichtet ziehen Stadt, NWL und Bahn in dieser Sache an einem Strang, um die Station, das Bahnhofsumfeld und auch das langgezogene Grundstück an der Eiserfelder Straße städtebaulich aufzuwerten. Auch andere haben indes an Letzterem Interesse.
+++Mehr Nachrichten aus Siegen und dem Siegerland finden Sie hier!+++
Der Bahnhof ist als solcher kaum erkennbar und überaus sanierungsbedürftig. Empfangsgebäude und Bahnsteig-Zugänge sind baufällig – in einem Ausmaß, dass im Grunde nur noch abgerissen und neu gebaut werden kann. Für die Kern-Infrastruktur ist die Bahn zuständig, die barrierefreie und nutzerfreundliche Umgestaltung des Bahnhofs fällt in die Zuständigkeit des Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), dafür sind Fördermittel zugesichert. In diesem Zuge denkt die Stadt in der Umgebung an einen Zugang zur Sieg, Gastronomie, an Freizeit- und Sportangebote, vor allem auf dem langgezogenen Grundstück zwischen der Hauptstraße und den Schienen, das sich Richtung Siegen an das Bahnhofsgelände anschließt und das seit einiger Zeit weitgehend ungenutzt ist. Grünanlagen, Sport- und Spielanlagen, sollen hier weitere Aufenthaltsqualität schaffen.
Veränderungssperre am Bahnhof Siegen-Eiserfeld: Hier soll erstmal gar nichts gebaut werden
Nicht nur die Stadt interessiert sich für dieses Areal, sondern auch Investoren. Es sei eine Bauvoranfrage eingegangen, die eine andere Nutzung vorsieht als von der Stadt geplant. „Konkret wird befürchtet, dass durch das Vorhaben die Umsetzung des Rahmenplans ‚Bahnhof Eiserfeld‘ unmöglich gemacht wird“, heißt es in einer Vorlage für den Bauausschuss. Um die städtischen Ziele abzusichern, schlägt die Verwaltung daher eine „Veränderungssperre“ vor. Eine „Zurückstellung“ ist demnach bereits ausgesprochen worden. Da das Bebauungsplanverfahren aber vor Ablauf der Frist noch nicht abgeschlossen sein wird, benötige es die Veränderungssperre: So lange die gilt, darf im fraglichen Bereich erst einmal gar nichts mehr gebaut werden.
+++Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook!+++
Dieser Status Quo dürfte auch noch einige Zeit Bestand haben. Die Stadt und das Büro Pesch und Partner haben ihre Planung seit einigen Monaten weitgehend fertig. Aber hier mit Bauarbeiten zu beginnen, neue Mobilitätsangebote wie Ladestationen, Fahrradboxen, E-Bike- und Carsharing zu schaffen und so die Anbindung Richtung Zentrum weiter zu verbessern, macht kaum Sinn, wenn der Bahnhof selbst noch eine Bruchbude ist. Da für die Arbeiten allerdings Sperrpausen nötig sind, während derer keine Züge verkehren, was enorm langwierig und kompliziert ist, wird mit einem Baubeginn nicht vor 2026 gerechnet.