Eiserfeld. Nicht nur der Bahnhof Eiserfeld soll gründlich erneuert und viel attraktiver werden – auch die langgezogene Lagerfläche an der Eiserfelder Straße
Unterführung marode, Eingangsgebäude abbruchreif, wirklich zu sehen ist der Bahnhof auch nicht: Entlang der Eiserfelder Straße dominiert die langgezogene Lagerfläche das wenig ansprechende Erscheinungsbild. DB Station und Service und der Nahverkehrsverband Westfalen-Lippe (NWL) wollen dafür sorgen, dass die Bahnsteige barrierefrei erreichbar sind, erste Umbauten sollen 2024 stattfinden. Dafür braucht es Platz und weitere Flächen – Ausgangslage für die Stadt Siegen, aufzusatteln und das ganze Bahnhofsumfeld anzugehen: Gemeinsam soll der Bereich erneuert und attraktiver gestaltet werden.
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Neben der Ertüchtigung als Mobilitätsstation soll der Bahnhof als solcher überhaupt erkennbar werden und weitere Nutzungsmöglichkeiten bieten. Zwar liegt der Bahnhof unmittelbar neben dem Eiserfelder Ortseingang, aber abgewandt von der Hauptstraße – er ist als solcher kaum wahrnehmbar. Was optisch kein großer Verlust ist, da das Empfangsgebäude eben in sehr schlechtem Zustand, der Bereich insgesamt „verbaut“ ist. „Vom Begriff oder gar der Anmutung eines ‘Bahnhofsplatzes’ ist der engere Planungsbereich noch weit entfernt“, stellt auch das mit dem Rahmenplan beauftragte Stadtplanungsbüro Pesch und Partner aus Dortmund fest: Der Eingang von der Eiserfelder Straße lasse als solcher kaum erahnen, dass er zu einem wichtigen Haltepunkt führt.
Mobilitätsstation, Gastro: Bahnhof Eiserfeld soll für Reisende deutlich attraktiver werden
Neben der optischen Aufwertung soll der Bahnhof auch besser angebunden werden. Laut Bahn nutzen 290 Reisende den Bahnhof am Tag, bis 2040 soll diese Zahl auf knapp 430 steigen – etwa durch Angebote wie Ladestationen für E-Bikes und -Autos, Fahrradverleih und -boxen, Taxi- und Park-and-Ride-Flächen, Bike- und Carsharing. Das könne „nicht nur die Attraktivität im Stadtteil Eiserfeld erheblich steigern, sondern auch die Erreichbarkeit der Siegener Innenstadt deutlich verbessern“, schreiben Pesch und Partner.
Bei der Gelegenheit soll neben einer möglichen Außengastronomie auch versucht werden, die nahe, aber versteckte Sieg erlebbar zu machen und ins Stadtbild zu holen. Möglich seien etwa Stufen wie in der Stadtmitte oder auch ein Plateau über dem Fluss. Langfristig könnte hier auch der Siegtalradweg her verlaufen, der derzeit an der Eiserfelder Straße entlang führt.
Unschöne Lagerfläche an der Eiserfelder Straße rückt in den Blick
Neben dem Bahnhofsbereich selbst, der Stadt und Bahn gehört und in erster Linie kein Freizeit-Ort sein soll, sondern einen verbesserten Warte-, Aufenthalts- und Versorgungswert haben soll, wird auch eine langfristige Entwicklung auf der langgezogenen Fläche zwischen Gleisen und Eiserfelder Straße angestrebt. Hier seien neben zusätzlichen Mobilitätsangeboten im Bereich neben dem Bahnhof (Parkplätze) auch Sport- und Freizeitangebote denkbar, etwa Skateanlagen oder ein Boule-Spielfeld, eingebettet in Grünanlagen. Die Fläche ist allerdings in Privatbesitz und dient als Lagerfläche und für einen Autohandel. Von einer Entwicklung dieser Flächen sei allerdings erst mittel- und langfristig auszugehen, so die Planer. Voraussichtlich wird auch zudem auch einer der neuen Pfeiler der Siegtalbrücke künftig in diesem Bereich stehen.
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Gut für die Stadt: Der Rahmenplan, auf Grundlage dessen Entwicklungsmöglichkeiten für das Areal erarbeitet werden, wird zum Großteil vom NWL bezahlt. Der Rat hat sich bereits ein Vorkaufsrecht gesichert, um in diesem Bereich städtebauliche Aufwertungen zu ermöglichen. Wie immer sind bei Baustellen, die den Zugverkehr betreffen, Sperrpausen nötig, während derer keine Bahnen fahren. Die seien laut DB frühestens ab 2026 möglich, also könne auch die weitere städtebauliche Aufwertung des Bereichs erst dann beginnen – zumal es bislang noch keine konkrete Finanzierung zur Umgestaltung gebe.