Siegen. Wunschkennzeichen wird es noch lange nicht wieder geben können. Aber „SI“ und „BLB“ sind in Sicht.
Mehr als 1.300 Siegerländer und Wittgensteiner haben aktuell ein „LDK“-Kennzeichen an ihrem Auto. Diese Zahl nannte Landrat Andreas Müller jetzt bei einem Besuch in der Zulassungsstelle des Lahn-Dill-Kreises in Herborn-Burg. Dort traf er sich mit seinem Amtskollegen Wolfgang Schuster, um ihm für die schnelle und unkomplizierte Amtshilfe nach der Cyberattacke auf die Südwestfalen-IT zu danken.
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Nur wenige Beschwerden über „fremde“ Kennzeichen
„Direkt am Tag nach der Cyberattacke hat Wolfgang Schuster mich angerufen und gefragt, ob wir Unterstützung benötigen“, berichtete Andreas Müller: „Mir wurde sehr schnell deutlich, dass die Frage der Kfz-Zulassungen allerhöchste Brisanz besaß“, so Müller: „Deshalb war ich äußerst dankbar, als Wolfgang Schuster mir anbot, hier in Burg Fahrzeugan-, um- und abmeldungen für Bürgerinnen und Bürger aus Siegen-Wittgenstein zu ermöglichen.“
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Üblicherweise befinden sich in Herborn-Burg zehn Arbeitsplätze für Mitarbeiter der Zulassungsstelle und sechs der Führerscheinbehörde des Lahn-Dill-Kreises – aktuell sind es doppelt so viele. „Wir sind ein wenig zusammengerückt“, sagte Wolfgang Schuster. So wurden u.a. neue Arbeitsplätze in einem Sozialraum geschaffen. „Bis zu 12 Kolleginnen und Kollegen aus Siegen-Wittgenstein fahren jetzt täglich in unseren Nachbarkreis“, berichtet Andreas Müller, „um hier Kunden aus unseren elf Städten und Gemeinden zu bedienen.“ Im persönlichen Gespräch mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dankte der Landrat den Kolleginnen und Kollegen für ihr Engagement und fragte nach deren Erfahrungen. Die waren praktisch durchweg positiv, „weil die Kunden dankbar sind, ihr Fahrzeug überhaupt zulassen zu können. Nur im Einzelfall gab es mal Beschwerden, weil man kein SI- oder BLB- und eben auch kein Wunschkennzeichen bekommen kann“, berichtete eine Mitarbeiterin.
Für die Kunden der Zulassungsstelle in Herborn-Burg ist leicht zu erkennen, wo Bürger aus dem Lahn-Dill-Kreis bzw. aus Siegen-Wittgenstein bedient werden. Denn an den „SI“-Schaltern sind das Wappen des Kreises Siegen-Wittgenstein und das Landeswappen von Nordrhein-Westfalen angebracht.
Für Wolfgang Schuster war es von Anfang an klar, den Nachbarn in Siegen-Wittgenstein in dieser Ausnahmesituation beizustehen, betont der Landrat des Lahn-Dill-Kreises: „Da gilt Solidarität! Wenn wir uns als Nachbarkreise nicht helfen, wer dann?“, unterstreicht er.
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Auch Autos aus dem Märkischen Kreis bekommen „LDK“
Inzwischen sind die Abläufe in Herborn-Burg so gut eingespielt, dass der Kreis Siegen-Wittgenstein dort sogar in der Lage ist, den Märkischen Kreis zu unterstützen, der ebenfalls von der Cyberattacke betroffen ist. „Vor Weihnachten und zwischen den Jahren ist es immer etwas ruhiger, so dass wir hier auch Zulassungsvorgänge für Händler, Zulassungsdienste und Privatkunden aus MK abarbeiten können“, sagt Thomas Schneider, Ordnungsamtsleiter des Kreises Siegen-Wittgenstein, der ebenfalls beim Ortstermin in Herborn-Burg dabei war.
Im Januar wieder Zulassungen in Siegen
Die Kolleginnen und Kollegen der Zulassungsstelle, die aktuell nicht in Herborn-Burg, Biedenkopf, Gummersbach oder Kirchen heimische Kunden bedienen, nutzen jetzt die Zeit, um in Siegen vorbereitende Arbeiten für die neue Softwaresysteme durchzuführen. „Denn wir sind sehr zuversichtlich, im Laufe des Januars wieder Zulassungen in Siegen und Bad Berleburg vornehmen zu können“, berichtet Andreas Müller: „Wunschkennzeichen werden wegen fehlender Datenbänke zwar bis auf Weiteres nicht ausgegeben werden können, aber zumindest wieder Kennzeichen mit SI und BLB.“
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Bis es so weit ist, wird es noch ein paar Wochen dauern: „Deshalb danke ich meinem Kollegen Wolfgang Schuster und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Herborn-Burg noch einmal ganz ausdrücklich, die uns hier ganz außerordentlich herzlich aufgenommen haben und uns so lange wie nötig in dieser wirklich schwierigen Zeit unterstützen.“
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