Siegen. Das erste Babykonzert mit der Philharmonie Südwestfalen: Zu den sanften Klängen einer Sinfonie wird das Siegener Haus der Musik „erkrabbelt“.

Buggies und Kinderwagen sind an diesem späten Vormittag das bevorzugte Verkehrsmittel in der Siegener Oranienstraße. Mütter, Väter, Omas, Opas bringen ihre Kinder und Enkel zu einer Uraufführung: Dem ersten Babykonzert in der langen Geschichte der heimischen Philharmonie. Alles ist im Haus der Musik bestens vorbereitet. Zwischen den Besucherstühlen im großen Probenraum liegen Weichmatten, damit die Kleinen die Musik auch im Liegen genießen könnten. Doch bei vielen überwiegt die Lust, mit der Mama zu kuscheln, oder der Bewegungsdrang, den Raum zu erkunden. Auch ein Wickeltisch steht zur Verfügung.

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„Mozart ist eingängige, zarte Musik und hat nicht den fetten Klang anderer Komponisten“, begründet Philharmonie-Intendant Michael Nassauer die Entscheidung, Mozarts Sinfonie Nr. 40 g-moll für diese besondere Uraufführung speziell „für das Publikum von Übermorgen“ auszuwählen. Mozarts Sinfonie passt in jeder Hinsicht: Leicht, tänzerisch, wie geschaffen auch für die ganz Kleinen.

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Gut, dass die einzelnen Sätze nicht zu lang sind und die Kinder dazwischen laut klatschen können. Dann und wann ertönen Kinderstimmen, zwar laut, aber vor allem fröhlich. Dass einige auf wackeligen Beinchen neugierig zwischen Pauken und Notenpulten herumlaufen, was soll`s. Andere tanzen zur Musik, ein Mädchen dirigiert sogar mit. Nach einer knappen halben Stunde ist alles vorbei.

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Das nächste Mal gibt‘s Richard Strauss

Der wirkliche Dirigent, Vilmantas Kaliunas aus der litauischen Hauptstadt Vilnius, ist begeistert: „Prima, wunderbar“, sagt er, „kommt wieder!“ Mit diesem Konzert für die Kleinsten hat er sogar zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Den Babys eine erste Begegnung mit klassischer Musik und seinem Orchester eine öffentliche Probe ermöglicht: Denn Mozarts Sinfonie g-moll steht auch auf dem Programm des nächsten Konzerts der Philharmonie Südwestfalen: Diesmal im Apollo und für die Erwachsenen.

Das nächste „Babykonzert“ findet am 29. Februar 2024 statt: Das Konzert für Oboe und Orchester von Richard Strauss. Philharmonie-Chef Nabil Shehata wird persönlich auf dem Dirigentenpult stehen.

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