Siegen. Was kann gegen Populismus und Rassismus im Alltag getan werden? Der Experte Stephan Klenzmann schlägt einige Strategien vor.
„Es gibt da keine Patentlösung“, erklärt Stephan Klenzmann. Das Verhalten bei populistischen Aussagen am Stammtisch oder im Freundeskreis müsse jeweils der Situation angepasst werden. Zwei Möglichkeiten stünden offen: Eine konstruktive Diskussion oder eine klare Distanzierung. „Nichtstun ist falsch“, sagt Stephan Klenzmann. Für eine Diskussion müsse man sich selbst in der Lage fühlen, selbst die Energie dafür aufbringen. Und sie sei auch nicht in jeder Situation sinnvoll.
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Manchmal genüge eine klare Distanzierung, erläutert Stephan Klenzmann. Oftmals stelle sich dabei heraus, dass auch viele weitere Personen die populistischen Äußerungen nicht unterstützten. Wichtig sei es jedoch, immer die Ängste der Populisten ernst zunehmen und auch die eigene Position zu hinterfragen.
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In einem Gespräch jedoch müsse auf Verallgemeinerungen hingewiesen und Lösungen eingefordert werden. „Populisten haben gar keine Lösungsansätze“, gibt Stephan Klenzmann an. Um sich selbst nicht angreifbar zu machen, sei es zudem in manchen Fällen hilfreich mit Klauseln wie „Ich sehe das anders“ oder „Ich habe das Gefühl, dass“ zu arbeiten, erklärt er.
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Selbstreflektion
Hoffnung geben Stephan Klenzmann vor allem Workshops mit Jugendlichen. Ziel dieser Workshops sei es, für Rassismus und Populismus zu sensibilisieren. Ursachen, Handlungsmöglichkeiten und Strategien zum Thema gibt er den Jugendlichen dabei an die Hand. „Wir müssen anfangen, uns selber zu reflektieren und uns in andere hineinzuversetzen“, erklärt Stephan Klenzmann. Dieser Prozess müsse noch fester im Bildungsprogramm verankert werden. Dabei müsse die deutsche Geschichte nicht nur kennengelernt, sondern auch auf aktuelle Themen bezogen werden. Auch für den richtigen Umgang mit Populismus im Freundeskreis müssten die Strukturen erkannt und die komplexe Wahrheit vermittelt werden.
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