Siegerland. Die Mehrzahl wohnt nicht am Arbeitsort. Viele legen weite Entfernungen zurück, manche Städte sind tagsüber ziemlich leer.

Alles läuft auf Siegen zu. Keine andere Kommune in Südwestfalen ist so eindeutig der Hauptanziehungspunkt für Berufspendler – auch weit über die Kreisgrenzen hinaus. Das wird auch in diesem Jahr wieder am Pendleratlas deutlich, den die Statistischen Ämter der Länder herausgeben. Die Zahl der Fahrten nimmt allerdings leicht ab: 13.719 Menschen mehr, als die Stadt Einwohner hat, halten sich 2022 tagsüber in Siegen auf, im Jahr zuvor waren es 14.578, also gut 800 mehr. Außer Siegen haben Burbach und Neunkirchen mehr Ein- als Auspendler. Die drei Städte und Gemeinden gehören damit landesweit zu einer Minderheit von 89 Kommunen. Alle anderen 307 Städte und Gemeinden leeren sich tagsüber, weil ihre Einwohner woanders arbeiten.

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Viele Burbacher nach Gummersbach

Burbach hat insgesamt 6231 Einpendler und 4715 Auspendler, in der 15.000-Einwohner-Kommune wird es also tagsüber voller. Das knapp 17 Kilometer entfernte Siegen ist das Ziel der meisten Auspendler, von dort kommen auch die meisten Einpendler, jeweils um die 1 100. In Burbach ihren Arbeitsplatz haben Berufstätige aus den Nachbarkommunen Neunkirchen(798), Haiger (486), Herdorf (405) und Wilnsdorf (403). Aus Burbach weg fahren Arbeitnehmer nach Haiger (727), Neunkirchen (591), Wilnsdorf (306) und Dillenburg (198). Immerhin 118 Burbacher fahren ins 49 Kilometer entfernte Gummersbach – die weiteste Entfernung unter den zehn meistgewählten Beschäftigungsorten. Die zehn größten Einpendelströme reichen nicht weiter als 19,3 Kilometer (Betzdorf-Gebhardshain).

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Viele Freudenberger in Köln

Freudenberg hat die meisten Einpendler aus Siegen (1622), Kirchen (799), Kreuztal (367), Wenden (278) und Netphen (214). Die zehn stärksten Einpendlerströme sind bis zu 19,1 Kilometer lang (Hilchenbach). Unter den zehn stärksten Auspendlerströmen ist auch Köln; 83 Freudenberger legen regelmäßig die 65,2 Kilometer zurück. Ansonsten geht es vor allem nach Siegen (3129), Kirchen (410), Wenden (361), Kreuztal (355) und Olpe (252). 5364 Menschen kommen von auswärts zum Arbeiten in die Stadt hinein, 6620 fahren weg. So nah zusammen sind Ein- und Auspendleranteil in keiner anderen Siegerländer Kommune.

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Hilchenbach leert sich tagsüber besonders stark

Hilchenbach ist die einzige Kommune im Siegerland, die nicht die meisten Einpendler aus Siegen (733) hat. Die stärkste Gruppe kommt aus dem benachbarten Kreuztal (733). Unter den ersten Fünf sind außerdem Netphen (369), Kirchhundem (175) und Erndtebrück (153). Die meisten Auspendler fahren nach Siegen (1685), Kreuztal (1203), Netphen (447), Erndtebrück (164) und Olpe (137). Insgesamt pendeln 3304 ein und 5126 aus. Das ist übrigens der größte Unterschied zwischen Aus- und Einpendleranteil im Siegerland – keine andere Kommune leert sich tagsüber, gemessen an der Einwohnerzahl, noch stärker.

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Aus Kreuztal nach Frankfurt pendeln

Kreuztal hat tagsüber den stärksten Zustrom aus Siegen (2799), Hilchenbach (1203), Netphen (609), Wenden (539) und Freudenberg (355). Auspendler fahren vor allem nach Siegen (4449), Hilchenbach (800), Netphen (657), Olpe (597) und Wenden (459). Auf Platz 8 ist aber auch Frankfurt mit 198 Pendlern – unter den Top Ten der Auspendlerströme mit 107 Kilometern die mit Abstand weiteste Entfernung. Insgesamt pendeln 8340 ein und 10.468 aus.

Weite Entfernungen

Den Kreis Siegen-Wittgenstein verlassen zum Arbeiten 25.871 Berufspendler, das sind 22,5 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Die größten Auspendler-Gruppen fahren in die Nachbarkreise Olpe, Lahn-Dill, Altenkirchen, Marburg-Biedenkopf und Oberberg. 893 fahren aber auch nach Köln und 587 nach Frankfurt.

Die 30.275 Einpendler machen einen Anteil von 25,4 Prozent aus. Die meisten kommen aus Altenkirchen, Olpe, Lahn-Dill, Westerwald und Oberberg, aber auch 493 aus Köln.

Netphener bleiben in der Nachbarschaft

Netphen hat 6207 Ein- und 8865 Auspendler. Die meisten fahren nach Siegen (2417), Kreuztal (657), Wilnsdorf (543), Hilchenbach (447) und Freudenberg (218). Die meisten Einpendler kommen aus Siegen (4564), Kreuztal (609), Wilnsdorf (515), Hilchenbach (369) und Freudenberg (214). Die 24 Kilometer nach Olpe sind die größte Entfernung unter den zehn stärksten Auspendlerströmen, die weiteste Entfernung nach Netphen legen die 26 Einpendler aus dem 22 Kilometer entfernten Kirchen zurück.

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Neunkirchen: Größer Einpendleranteil im Siegerland

Neunkirchen hat 5335 Ein- und 4180 Auspendler und damit den größten Einpendleranteil im Siegerland. Die meisten kommen nun aus Siegen (997), gefolgt von Daaden-Herdorf (980), im Vorjahr war die Rangfolge noch umgekehrt. Es folgen Burbach (591), Betzdorf-Gebhardshain (490) und Wilnsdorf (386). Auspendler fahren nach Siegen (1300), Burbach (798), Daaden-Herdorf (379), Wilnsdorf (271) und Haiger (193).

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Siegen: Tagsüber eine ganze Kleinstadt größer

Siegen ist mit 36.891 Einpendlern und 23.172 Auspendlern die Stadt mit den niedrigsten Pendleranteilen im Siegerland – in keiner anderen Kommune ist der Anteil der ortsansässigen Beschäftigten höher. Zugleich ist Siegen nach Hilchenbach auch die Stadt mit dem größten Unterschied zwischen Tagesbevölkerung und Einwohnerzahl: fast 14.000 Menschen mehr. Das wäre, also ob ganz Hilchenbach zum Arbeiten nach Siegen führe. Die meisten kommen aus Netphen (4564), Kreuztal (4449), Wilnsdorf (3897), Freudenberg (3129) und Kirchen (2836). Die meisten fahren nach Kreuztal (2799), Netphen (2417), Wilnsdorf (2014), Freudenberg (1622) und Burbach (1091).

Wilnsdorf: Die größte Auspendleranteil im Siegerland

Wilnsdorf hat 5127 Einpendler und 7721 Auspendler und damit den höchsten Auspendleranteil im Siegerland. Die stärksten Einpendlerströme kommen aus Siegen (2014), Netphen (515), Burbach 8306), Neunkirchen (271) und Kreuztal (224). Die meisten Auspendler fahren nach Siegen (3897), Netphen (543), Burbach (543), Neunkirchen (386) und Haiger (296).

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