Siegen. Er meldete die Pro-Palästina-Demo an und als seine Partei ihm die Unterstützung verweigerte, trat Roland Wiegel zurück. Die Kritik ebbt nicht ab.

Die Kritik an Roland Wiegel reißt nicht ab. Wie berichtet ist der Sprecher des Kreisverbands von Die Linke in Siegen-Wittgenstein von seinen Ämtern zurückgetreten, nachdem die Partei die von ihm angemeldete Pro-Palästina-Demo nicht unterstützen mochte. Der Kreisvorstand betont erneut in einer offiziellen Erklärung, dass Wiegel die Veranstaltung, die die Innenstadt Siegens am Freitag für längere Zeit verkehrstechnisch lahmgelegt hatte, als Privatperson angemeldet hatte und nicht als Funktionsträger. „Vielmehr wurde der Kreisvorstand durch Wiegel vor vollendete Tatsachen gestellt und um Unterstützung gebeten, die einstimmig von den Vorstandsmitgliedern abgelehnt wurde“, heißt es dort. Wiegel trat daraufhin von all seinen Ämtern zurück – per Whatsapp, wie auf Nachfrage dieser Zeitung zu erfahren war.

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Das Siegener Antifa Info Café hatte sich bereits vor Beginn der Veranstaltung von der Kundgebung, von Wiegel und aus ihrer Sicht falschen linken Positionen distanziert, ohne seinen Namen explizit zu nennen. Auch das Hilchenbacher Bündnis für Toleranz und Zivilcourage distanziert sich „in aller Entschiedenheit und von dem Ansinnen der Veranstaltung und besonders seines Versammlungsleiters“, wie es in einer Mitteilung heißt. „Wer Solidarität so versteht und auslegt hat anscheint nicht begriffen, dass Solidarität alle Menschen betrifft, egal welcher Religion, Hautfarbe und sexueller Gesinnung. Hier massiv nur ein Volk anzuklagen und ein anderes in den Himmel zu loben, kann da wohl nicht der richtige Weg sein.“ Vielmehr sei das falsche Solidarität „und nennt sich in Wirklichkeit Antisemitismus“. Ähnlich hatte auch das Antifa Info Café argumentiert.

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Roland Wiegel selbst hat sich auf Anfrage nicht zu der Kritik an ihm und zu den weiteren Umständen geäußert. Er war zuletzt mehrfach mit Vorwürfen unangemessener parteipolitischer Vermischung konfrontiert.