Hilchenbach. Oft werden Straßen sogar mehrfach nacheinander aufgerissen. Die Stadt muss weitgehend machtlos zusehen.

Überall derselbe Ärger: Nacheinander reißen Tiefbaufirmen gerade wieder geflickte Straßen auf, um für ihre jeweiligen Auftraggeber Glasfaserkabel zu verlegen. Der „Letter of Intent“, den die Stadt mit der Eon-Firma Westconnect unterzeichnet hat, habe nur kleinere Anbieter davon abgehalten, auf weitere Aktivität in Hilchenbach zu verzichten, berichtet Fachdienstleiterin Martina Hamann im Infrastrukturausschuss. Glasfaser Plus, mit der Telekom verbunden, beginnt in Dahlbruch sogar so schnell, dass Westconnect nicht nachkommt.

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„Ganz Hilchenbach neu asphaltieren“

Ordnungsbehörde und Tiefbauabteilung seien im Dauereinsatz, berichtet Martina Hamann weiter: „Die Bürger rufen zuhauf an, wir teilen das Unverständnis.“ Der Aufwand, eine Koordinierung der Arbeiten zu versuchen, sei groß. „Wir haben kaum eine Möglichkeit, die Aufbruchgenehmigung zu verwehren.“ Die Stadt habe den „dringenden Appell“ an die Firmen gerichtet, gemeinsam zu verlegen. Dazu fänden jetzt auch 14-täglich Koordinierungsgespräche statt. Erzwingen könne die Stadt abgestimmtes Vorgehen jedoch nicht.“ Erst nach Fertigstellung einer flächendeckenden Infrastruktur kann die Stadt weitere Ausbaubauprojekte verwehren.

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Torsten Klotz (CDU) berichtet von befremdlichen Informationsstrategien: In Helberhausen seien Anwohner am Vorabend benachrichtigt worden, dass sie ihr Auto vom nächsten Tag an für zehn Wochen nicht am Haus abstellen dürften – gemeint waren zehn Tage… „Die Bürger verstehen das gesamte System nicht“, sagt Oliver Schneider (CDU): wer die Kabel verlegt, wem die Kabel gehören, von wem sie den Hausanschluss bekommen, bei wem sie Internet buchen und so weiter. „Und unsere Straßen werden immer schlechter. Wir müssen ganz Hilchenbach neu asphaltieren.“

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Zwei Stadtteile noch unversorgt

Auf ihrer Seite hilchenbach.de gibt die Stadt einen Überblick über den aktuellen Stand. Neben Westconnect und Glasfaser Plus ist auch Greenfiber unterwegs. Im Auftrag des Kreises erschließt Greenfiber besonders schlecht versorgte Adressen („Weiße Flecken“). Dafür bezahlen Kreis und Bund, während die anderen Hausanschlüsse auf Rechnung der Unternehmen „eigenwirtschaftlich“ hergestellt werden. Die Stadt Hilchenbach versucht, auch Oechelhausen und Ruckersfeld noch als „weiße Flecken“ in das Förderprogramm aufnehmen und durch Greenfiber anschließen zu lassen.

Der Stand in den Stadtteilen

Helberhausen: Ausbau durch Westconnect, Start des Ausbaus im Herbst 2023

Grund: Ausbau durch Westconnect, Quote erreicht, Bauphase läuft

Lützel: Ausbau durch Westconnect, Ausbau startet im September 2023

Alt-Hilchenbach: Ausbau durch Westconnect, Bauphase läuft; Ausbau durch Glasfaser plus/Telekom, Bauphase läuft

Hadem: Ausbau durch Westconnect, Ausbau startet im Herbst; Ausbau durch Glasfaserplus/Telekom, Bauphase läuft

Allenbach: Ausbau durch Westconnect, Start des Ausbaus im 1. Quartal 2024

Dahlbruch: Ausbau durch Westconnect, Start des Ausbaus im 1. Quartal 2024; Ausbau durch Glasfaser plus/Telekom, Bauphase läuft

Müsen: Ausbau durch Westconnect,, Start des Ausbaus im 1. Quartal 2024

Vormwald: Ausbau durch Westconnect, Bauphase läuft

Oberndorf: Ausbau durch Greenfiber, Bauphase in Planung

Ruckersfeld: derzeit noch kein Ausbau möglich

Oechelhausen: derzeit noch kein Ausbau möglich

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