Siegen. Die Ufermauer, fürchten Baufirma und Statik-Experten, hält die schweren Spezialgeräte an der Kreisverkehr-Großbaustelle in Siegen nicht aus.
Die Bauarbeiten am Verkehrsknotenpunkt Schleifmühlchen laufen. Die Baufirma hat nun Bedenken geäußert, dass die vorhandene Ufermauer ausreichend standsicher ist, um die enormen Lasten und Kräfte zu tragen, die während der Spezialtiefbauarbeiten auftreten. Die Ufermauer wird im Zuge der Bauarbeiten erneuert, der neue Kreisel wird am Rand gewissermaßen ein Stück über den Fluss ragen. Die für den Bau nötigen Maschinen sind aber erheblich schwerer als der spätere Verkehr. Ein Statikbüro bestätigt die aktuelle Einschätzung der Baufirma: Die Ufermauer könnte das Gewicht womöglich nicht tragen, für eine entsprechende Absicherung ist zusätzliches Geld erforderlich, heißt es in der Vorlage, über die der Rat am Mittwoch, 6. September, zu beschließen hat.
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Demnach wurden zwei Varianten mit Sicherungsmaßnahmen als Baubehelf geplant, nebst Kostenschätzung. Das Bauüberwachungsbüro „Plusplan“ empfiehlt, eine provisorische Spundwand mit Kopfbalken zu errichten, die eine stahlbewehrte Betonplatte trägt, auf der dann die schweren Bohrgeräte stehen können. Die Fachabteilung der Stadt spricht sich ebenfalls für diese Variante aus: Diese lasse weniger Unwägbarkeiten und Risiken für Folgekosten erwarten.
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Diese Arbeiten sind nicht Teil des Bauauftrags und muss entsprechend nachbeauftragt werden. Dazu fehlen im laufenden Haushalt 2023 rund 115.000 Euro. Der Rat muss die überplanmäßige Bereitstellung einer Verpflichtungsermächtigung in dieser Höhe beschließen. Genutzt werden sollen Mittel, die für eine Investition am Geisweider ZOB vorgesehen waren, aber in diesem Jahr nicht in Anspruch genommen werden. Die Gesamtkosten des Schleifmühlchen-Ausbaus belaufen sich auf 9,2 Millionen Euro, die Stadt zahlt davon 4,6 Millionen.