Wilnsdorf. Nichts hat die Menschen in Wilnsdorf mehr auf die Straße gebracht als Windräder und Schulschließungen, meinen „Wir Bürger“.

Die Gemeinde Wilnsdorf soll die Planung der Windparks in Niederdielfen/Obersdorf, Gernsdorf und Wilden/Gilsbach nicht bloß zur Kenntnis nehmen. Die Fraktion „Wir Bürger“ (vormals: LKR) lehnt die Empfehlung der Verwaltung („Bedenken gegen die Projektplanung sind seitens der Gemeinde nicht zu erheben“) ab, die dem Rat vorgelegt wird.

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Kommunale Planungshoheit „hat sich erledigt“

„Es gab in den letzten fast zwanzig Jahren zwei Ereignisse, die die Menschen in der Gemeinde auf die Straße gebracht haben. Das waren die Themen Schulschließungen und Windkraftanlagen. Die Bedenken der Bürger von damals sind die Bedenken von heute“, schreibt Fraktionschef Andreas Klein, der an der gescheiterte Bürgerbegehren gegen den Windpark Kalteiche erinnert. „Die Bereiche, die der Regionalplan in Wilnsdorf vorsieht, sind üppig. Die kommunale Selbstverwaltung und die kommunale Planungshoheit haben sich hier hat sich zumindest erledigt. Wir alle hier sollten wissen, was wir für unsere Gemeinde haben wollten und was wir beschlossen haben. So schafft man keine Akzeptanz in der Bevölkerung. Die Szenarien von damals, eine Umzingelung der Gemeinde mit diesen Anlagen zu verhindern, wird tatsächlich Realität.“

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Wald „zum Abschuss freigegeben“

Mit dem Instrument der Vorrangzonen, das nun durch neue Gesetzgebung abgeschafft ist, habe die Gemeinde Wildwuchs verhindern wollen. Kalteiche und Gernsdorf/Tiefenrother Höhe seien dafür durch „aufwendige und akribische Arbeit der Verwaltung“ ermittelt worden. Inzwischen gebe es „eine Tabus mehr“. Die „große Politik“ habe „den Wald zum Abschuss freigegeben“. Dabei entstehe nur eine unzuverlässige Stromversorgung. „Die Grundlast wird immer noch durch Atomstrom aus unseren Nachbarländern sichergestellt, der teuer zugekauft werden muss.“ Zudem werde in Deutschland „so viel Kohle verstromt wie nie zuvor“.

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