Siegen. Neukunden bekommen den billigeren Strom., weiß die Verbraucherzentrale Siegen – für die Menschen sind die Preise ein heißes Eisen.

Mitglieder der SPD-Fraktion Siegen, unter ihnen Fraktionschef Detlef Rujanski und Geschäftsführer Ingmar Schiltz, besuchten jetzt die Beratungsstelle der Verbraucherzentrale in der Siegener Friedrichstraße, um sich über die Arbeit des vergangenen Jahres informieren lassen. „Bedingt durch den Ukraine-Krieg Russlands und die damit verbundenen exorbitanten Preissprünge bei Strom und Gas machten Beratungsgespräche zu den Themenfeldern Energierecht, wirtschaftliche Energieberatung fast die Hälfte aller Beratungsinhalte aus“, berichtete Julian Sturm, Leiter der Beratungsstelle. „Die an uns insgesamt heran getragenen Verbraucheranliegen stiegen im vergangenen Jahr auf 6.080. Wir verzeichnen damit einen starken Beratungsanstieg – rund ein Drittel mehr als im Vorjahr. Diese Tendenz ist auch bei unseren 2.037 Rechtsberatungen und -vertretungen zu sehen.“

+++Mehr Nachrichten aus Siegen und dem Siegerland finden Sie hier!+++

Inzwischen würden zwar die Preise sowohl bei Strom als auch bei Gas für Neukunden wieder sinken, bei Bestandskunden zeige sich oftmals jedoch ein anderes Bild. Hier würden ein Großteil der Kundinnen und Kunden noch oberhalb der Strom- und Gaspreisbremsen beliefert, da Preissenkungen noch nicht an die Kunden weitergegeben worden seien. „Zur Zeit wird Strom für unter 30 Cent pro kWh und Gas für unter 10 Cent pro kWh angeboten.“

+++ Lesen Sie auch: Ärger über Ärger: Von der Gasrechnung bis zum Fitnessstudio +++

Die Verbraucherzentrale hat wegen der großen Bedeutung des Themas gemeinsam mit dem Kreis Siegen-Wittgenstein, dem Jobcenter, dem Deutschen Mieterbund, der AWO, dem Caritasverband, der Diakonie, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband, dem DRK, dem VdK und dem Energieverein die Plattform „Energiehilfe 57“ gegründet, ein Beratungsangebot zur Vermeidung von Energiearmut im Kreis Siegen-Wittgenstein. „Die Energiehilfe 57 bietet Hilfestellung und Tipps zur Energieeinsparung und zur Vernetzung und Weitervermittlung an andere örtliche Beratungsstellen an, damit Betroffenen schnell geholfen werden kann. Direkte finanzielle Hilfen werden allerdings nicht gegeben“, stellte Julian Sturm klar.

+++ Lesen Sie auch: Auch in Siegen Ärger um überraschende Post von Netzanbieter +++

Glasfaser: Angebote in Ruhe durchlesen

Ein weiteres Thema sei der Glasfaserausbau. „Zurzeit gibt es viele Glasfaserangebote, die an der Haustür vermarktet werden. Interessierte unterschreiben dann in der Regel zwei Verträge: einen Glasfaseranschluss und einen Glasfasertarif. Wir raten, sich die Angebote in Ruhe durchzulesen, bevor man unterschreibt“, so Beraterin Astrid Goetze. „Bei der Frage, ob man zwischen verschiedenen Glasfaser-Tarifen wählen kann, muss man grundsätzlich unterscheiden, ob auch andere Provider das Netz nutzen können oder ob der Netzbetreiber nachher als alleiniger Anbieter auftritt.“

Der Rat der Stadt Siegen hat jetzt das Finanzierungskonzept der Verbraucherberatungsstelle verlängert- 50 Prozent der Kosten werden vom Land und jeweils 25 Prozent von Stadt Siegen und Kreis Siegen-Wittgenstein getragen.

+++Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook!+++