Dahlbruch/Olpe. Pfarrer Friedhelm Rüsche gibt die Leitung des Pastoralverbunds Nördliches Siegerland ab. Offen spricht er über den Grund: Eine Augenerkrankung.

Pfarrer Friedhelm Rüsche verlässt nach zehn Jahren das Siegerland. Der Leiter des Pastoralverbunds Nördliches Siegerland und Pfarrer von Keppel geht im Frühjahr 2024 nach Olpe zurück. Das teilt er auf der Homepage des Pastoralverbunds mit.

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„Ich habe vor kurzem zum 30. April 2024 auf die Pfarrstelle Keppel verzichtet und unser Diözesanadministrator, Monsignore Michael Bredeck, hat diesen Stellenverzicht angenommen“, schreibt Friedhelm Rüsche. „Gleichzeitig hat mich der Ständige Vertreter des Administrators, Prälat Thomas Dornseifer, zum 1. Mai 2024 zum Pastor im Pastoralverbund Olpe – Kirchspiel Drolshagen ernannt. Der Stellenwechsel geschieht auf meinen Wunsch hin und hat gesundheitliche Gründe.“

Siegerland: Pfarrer Friedhelm Rüsche möchte trotz Krankheit noch einige Jahre arbeiten

Der Pfarrer spricht sehr offen über die Situation. Er leidet demnach an einer fortschreitenden chronischen Augenerkrankung, die seit 2008 behandelt werde. Seit November 2021 fahre er deswegen kein Auto mehr, seit März 2022 sei er im Besitz eines Schwerbehindertenausweises. „Ich komme mit der Krankheit zurecht, aber ich muss danach leben, für vieles mehr Zeit einplanen und auch für kommende Jahre etwas Vorsorge treffen“, schildert er. „Dazu gehört, dass ich im Alter in der Nähe meiner Haushälterin Rita Siepe sein möchte, mit der ich seit 28 Jahren vertrauensvoll zusammenarbeite und die mit ihrer Familie in Olpe wohnt.“

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Vor Eintritt in den Ruhestand wolle er aber noch für einige Dienstjahre in Olpe und Drolshagen tätig sein „und mir an den Altarstufen der Kirchen und Kapellen, den Eingängen der Pfarrheime und den verschiedensten Wegen und Anlaufstellen grundlegend Orientierung und Sicherheit verschaffen“. Mit Konzentration und Ortskunde könne er die Sehschwäche etwas ausgleichen. „Außerdem möchte ich dort auf dem Weg der Seelsorge mit den Menschen in Kontakt kommen beziehungsweise an frühere Kontakte anknüpfen.“

Pastoralverbund Nördliches Siegerland schreibt Leitungsstelle zum 1. Mai 2024 neu aus

Zwei Ereignisse hätten dazu geführt, den Zeitpunkt der Versetzung jetzt zu wählen. „Zum einen ist Pfarrer Johannes Hammer seit 2021 Pastoralverbundsleiter in Olpe und Drolshagen. Mit ihm verbindet mich unsere gemeinsame Heimatstadt Attendorn wie auch derselbe Weihekurs. Pfingsten 1991 haben wir in Attendorn schon zusammen Primiz gefeiert“, heißt es weiter. „Zum anderen wechselt Pastor Michael Kammradt in diesem Jahr von Olpe in das Südliche Siegerland. Nach einer umfangreicheren Renovierung kann ich dessen Dienstwohnung beziehen, die von der Lage her für mich sehr passend ist.“

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Friedhelm Rüsche übernahm die Leitung des Pastoralverbunds 2014 als Nachfolger von Martin Assauer. Das Erzbistum Paderborn werde die Pfarrstelle Keppel und damit die Leitung des Pastoralverbunds Nördliches Siegerland zum 1. Mai 2024 zur Neubesetzung ausschreiben. „Es ist also durchaus möglich, dass nach meinem Weggang sehr schnell ein anderer Pfarrer nachfolgt“, schreibt Friedhelm Rüsche. Sollte es eine Vakanz geben, „ist das auch nicht so ganz dramatisch. Wir haben ein überwiegend junges, dynamisches Pastoralteam, sehr gewissenhafte Angestellte in den Büros und Sakristeien und eine große Zahl engagierter Ehrenamtlicher in den Gremien, in Liturgie, Katechese und Caritas, sodass ich keinen Augenblick Sorge habe, dass ohne mich alles zusammenbricht.“

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