Siegen. Für Prognosen ist es zwar noch früh – aber der Jahrgang 2023 vom Weinberg auf dem Silberfuchs hat beste Voraussetzungen.

Seit 13 Jahren gibt es auf dem Giersberg in Siegen einen kleinen Weinberg. Wer einmal den Wein probieren möchte, der aus den Trauben dort gemacht wird, der konnte dies am Samstag tun, beim siebten Rebblütenfest des Siegerländer Weinkonvents. Begrüßt wurden die zahlreichen Besucher und Mitglieder des Weinkonvents von der neuen Konventspräsidentin Naima Maria Grebe, die dieses Amt seit Februar innehat. Sie hat den Beruf der Winzerin in drei Jahren Lehrzeit an der Mosel in dem Weingut Schloss Liesen gelernt.

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Ruhiges Wachstum dank Kälte und Regen

Neben der Weinprobe des Jahrgangs 2022 gab es Führungen durch den kleinen Weinberg. Zu probieren gab es den Regent von 2019 und den Solaris von 2020. Seit 2010 gibt es den kleinen Weinberg am Siegener Giersberg auf den Bürbacher Seite. „Dieser Weinberg am Silberfuchs ist schon etwas Besonderes“, sagte der ehemalige Konventspräsident Wolfgang Narjes: Klein genug, um die vielen - auch fachlichen - Arbeiten bewältigen zu können, aber groß genug, um unter realen Bedingungen annähernd das Wirken der Natur in einem Weinberg erleben zu können. Jedes Jahr gestaltet sich anders. „Das ist die Freiheit, die die Natur sich nimmt. Kälte und reichlich Wasser im Frühjahr haben zu einem ruhigeren Wachstum geführt, den Rückstand haben die Reben inzwischen aber weitgehend aufgeholt.“

Die Reben haben sich inzwischen gut entwickelt, die Vollblüte lässt auf einen guten Jahrgang 2023 hoffen - aber für eine Prognose ist es noch viel zu früh. „Die Natur ist die entscheidende Größe. Wie wird das Wetter in den nächsten Monaten? Und mit welchen pilzlichen und tierischen Schädlingen werden wir rechnen müssen?“, fragt die neue Weinbergchefin Naima Maria Grebe. Dabei spielt nicht nur die Hitzewelle der vergangenen Wochen eine große Rolle, sondern auch die Spätfröste im April.

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Deputat für die Stadt Siegen

Doch mit Hilfe der engagierten Arbeit des Weinkonvents haben die Reben die Strapazen sehr gut überstanden. Die rund 155 Mitglieder des Vereins kümmern sich liebevoll um ihre pflanzlichen Schützlinge. „Wir sind alle mit viel Spaß und Humor bei der Sache“, schwärmt der ehemalige Konventspräsident Wolfgang Narjes. Bis letztes Jahr durfte ein kleiner Weinberg lediglich 200 Reben haben, heute wird der Bereich in Quadratmetern berechnet. „Groß genug, dass man von ihm was hat, klein genug, um ihn vernünftig bewirtschaften zu können“, erklärt Wolfgang Narjes. „Zugleich haben wir hier auch eine sehr gute Nachbarschaft, denn der gesamte Silberfuchs packt mit an.“

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Da die Stadt Siegen das Projekt am Silberfuchs von Beginn an unterstützt, schenkt ihr der Konvent jedes Jahr einen Teil ihres neuen Jahrgangs, den die Stadt für repräsentative Zwecke verwendet.

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Zahlreiche Besucher kommen zum Rebblütenfest in den Siegener Weinberg.
Zahlreiche Besucher kommen zum Rebblütenfest in den Siegener Weinberg. © Jürgen Schade | Jürgen Schade