Siegen. Siegens Schulen bieten Kindern und Jugendlichen bald „Zapfstellen“ für kostenloses frisches Trinkwasser. Die Umsetzung: simpel, aber praktisch.

Kinder und Jugendliche sollen an den Schulen künftig kostenlos mit frischem Trinkwasser versorgt werden. Die Verwaltung schlägt nach Prüfung verschiedener Varianten die Installation spezieller Wasserhähne mit Ausguss-/Waschbecken vor. Die Entscheidung obliegt am Mittwoch, 14. Juni, dem Bauausschuss.

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Der Rat hatte im Februar beschlossen, die 150.000 Euro, die für die Anschaffung von Luftfiltern für die Schulen vorgesehen waren, umzuwidmen und für den Erwerb sogenannter leitungsgebundener Trinkwasserspender mit und ohne Zusatz von Kohlensäure zu verwenden. Die Stadt wurde mit der Erarbeitung eines Umsetzungsvorschlags beauftragt.

Siegen: Spezielle Wasserhähne als „Trinkwasser-Zapfstellen“ an Schulen

Unter Bezug auf die nordrhein-westfälische Verbraucherzentrale, die eine Gegenüberstellung unterschiedlicher Systeme veröffentlicht hat, favorisiert die Verwaltung die Wasserhähne mit Waschbecken, da es sich dabei um die „einfachste, preiswerte Möglichkeit“ handele, wie in der Vorlage zu lesen ist. Dabei geht es ausdrücklich nicht um die in Toiletten und Klassenräumen üblichen Waschbecken, sondern um eigens installierte Ensembles, die „zur Zapfstelle für Trinkwasser erklärt“ werden und die nicht in der Nähe von sanitären Anlagen oder Mülleimern aufgebaut werden dürfen. Das Umfeld, heißt es weiter, solle eine „attraktive Gestaltung“ erhalten, um die besondere Funktion von Hahn und Becken hervorzuheben.

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Ein großer Vorteil dieser Lösung ist laut Verwaltung, dass weder Wartungskosten noch Extra-Kosten für eine regelmäßige Hygiene-Spülung entstehen. Zusätzlich zu Anschaffung und Installation seien hier lediglich Wasserverbrauch und gegebenenfalls Glasflaschen, in die die Nutzerinnen und Nutzer ihr Trinkwasser abfüllen können, zu bezahlen – und diese beiden Posten würden auch bei den Alternativen anfallen. Ein weiterer Vorteil der Hähne/Becken: Sie sind „unterfahrbar“ und damit auch für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer uneingeschränkt zu bedienen. Und das auch noch berührungslos.

Schulen in Siegen: Trinkbrunnen und Wasserspender mit hohen Folgekosten

Trinkbrunnen oder leitungsgebundene Wasserspender (letztere sind eine Art Säulen, die den in moderne Großkühlschränke integrierten Wasserspendern ähneln), würden auf längere Sicht deutlich teurer. Ausgehend von 50 Standorten würden laut Vorlage Wasserhähne mit Edelstahlbecken mit 90.000 Euro für Lieferung und Montage zu Buche schlagen. Trinkbrunnen würden genauso viel kosten, über 15 Jahre gerechnet aber weitere 390.000 Euro für Hygienespülungen erfordern. Und 50 leitungsgebundene Wasserspender gäbe es für 125.000 Euro zuzüglich 390.000 Euro für Hygienespülungen und 255.000 Euro Wartungskosten auf jeweils 15 Jahre gerechnet.

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