Hilchenbach. Ein Wochenende lang wälzt sich Baustellen-Schleichverkehr zwischen Kreuztal und Hilchenbach durch die Wohnstraßen: „Fühlten uns allein gelassen.“

Die Sperrung der B 508 zwischen Kredenbach und Dahlbruch hat den Anwohnern von Weiher- und Bergstraße das Wochenende verhagelt: Keineswegs alle Autofahrer folgten der langen Umleitung über Herzhausen und Unglinghausen. Viele besannen sich auf den Schleichweg durch das Dahlbrucher Wohnviertel, den sie schon aus der Zeit der Baustelle kannten – deren Folgen an diesem Wochenende repariert wurden.

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Sogar Bus fährt durch die Wohnstraßen

„Wir fühlten uns ziemlich allein gelassen“, stellt Michael Stötzel fest – der Chef der Hilchenbacher SPD-Ratsfraktion ist selbst betroffener Anlieger. „Die Leute kamen nicht mehr aus ihren Einfahrten raus“, berichtet Stötzel. Ein Zaun wurde umgefahren. Sogar Busse fuhren durch die Wohnstraßen. Besonders schlimm sei es im Feierabendverkehr am Freitag und am Samstagvormittag gewesen. „Das war lebensgefährlich.“ Auch für den Verkehr aus und nach Müsen lohnte sich die Abkürzung.

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B 508: Neue Fahrbahndecke noch einmal aufgebrochen

Der Landesbetrieb Straßen NRW hatte die B 508 zwischen Kellershain in Kredenbach und In der Aspe in Dahlbruch sperren lassen, damit die Fahrbahndecke noch einmal erneuert werden konnte. Vor einem Jahr war die Straße fertiggestellt worden; unmittelbar danach kamen die ersten Beanstandungen von Autofahrern, die sich auf einer Rüttelstrecke wähnten. Die Überprüfung danach ergab, dass beim Auftragen der Fahrbahnoberfläche ein technischer Defekt die Qualität beeinträchtigt hat.

Keine Einschränkungen für Schleichverkehr

Als für den Verkehr auf der B 508 während der Baustellenzeit nur eine Fahrspur zur Verfügung stand, umging der Schleichverkehr die Staus vor den Ampeln über Müsener Straße, Berg- und Weiherstraße. Das führte schon damals zu Protesten. Reagiert wurde mit einer Tonnagebeschränkung, Halteverbot und einem Tempolimit. Diese Vorkehrungen waren für das Reparatur-Wochenende unterblieben. Die Polizei habe daher keine Handhabe gehabt, stellt Michael Stötzel fest. Nachbarn hätten gefragt, warum der Loher Weg in Kreuztal nicht einfach gesperrt worden sei – auf die jährliche Krötenwanderung werde dort mehr Rücksicht genommen.

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