Dahlbruch. Wegen der Baustelle auf der B508 in Kreuztal-Kredenbach nutzen viele Autofahrer Schleichwege – zum Ärger der Anwohner schneller als mit Tempo 30

Die Anwohner der Weiherstraße in Dahlbruch sind mächtig verärgert. Und auch viele Anwohner der weiteren Straßen wie der Bergstraße machen am Donnerstagmorgen ihrem Ärger Luft: Seit der Baustelle auf der B 508 in Kredenbach wird ihre Anliegerstraße als inoffizieller Umleitungsschleichweg genutzt.

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In einem Schreiben an den Hilchenbacher Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis und den Rat der Stadt Hilchenbach schreibt Marianne Eldner, dass die Wohn-Anliegerstraßen de facto zu Durchgangsstraßen geworden seien. Zu Stoßzeiten gebe es ein Verkehrsaufkommen von mehr als 220 Motor-Fahrzeugen pro Stunde. „Das sind eindeutig zu viele Autos für diese meist beengten Straßen. Die sind für solche eine Verkehrsdichte nicht konzipiert worden. Wir Anwohner haben nur unter erheblicher Gefährdung eine Chance, mit dem eigenen Fahrzeug auf oder vom Grundstück zu kommen. Teilweise wurden sogar schon geparkte Autos oder anderes Privateigentum beschädigt“, sagt Marianne Eldner.

Hilchenbacher schicken Petition an den Kreis – Sorge um Fußgänger

Sie wohnt an der Weiherstraße und spricht für viele besorgte und vor allem verärgerte Bürger. „Mindestens 90 Unterschriften haben wir schon gesammelt. Es gibt also genügend Menschen, die die aktuelle Situation so nicht hinnehmen möchten“, erklärt Marianne Eldner. Vor allem werde viel zu schnell gefahren. Die wenigsten Verkehrsteilnehmer würde sich ans vorgeschriebene Tempolimit von 30 Stundenkilometern halten.

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„Besonders gefährdet sind Radfahrer und Fußgänger und vor allem Schulkinder, deren Schulweg dort morgens und mittags vorbeiführt. In allen betroffenen Anliegerstraßen sind die Bürgersteige nur unzureichend oder gar nicht vorhanden“, sagt Marianne Eldner. Sie hat im Namen aller Unterzeichner auch schon eine Sammelpetition an Landrat Andreas Müller geschickt. Darin wird beispielsweise gefragt, welche Maßnahmen zur Reduzierung der täglichen Belastung für und Gefährdung von Anwohnern und Fußgängern getroffen werden. Und ob nicht eine bessere Ampeltaktung der Baustelle an der B 508 realisierbar sei.

Anwohnerin: Offizielle Umleitung sieben Mal länger als der Schleichweg

Einer der sechs Punkte der Sammelpetition ist aber auch die konkrete Frage, wer die Sanierungskosten am Ende bezahlen solle. Denn die betroffenen Straßen würden schneller ruiniert, was sich an vielen Stellen deutlich zeigt, berichtet Michael Stötzel. Er wohnt an der Bergstraße und auch er erlebt die Auswirkungen des Schleichverkehrs jeden Tag. Der Vorsitzende der Hilchenbacher SPD-Ratsfraktion sagt auch: „Wir fahren ja bei Baustellen auch schonmal solche Strecken, aber wir halten uns da an die vorgegebene Geschwindigkeit. Und Tempo 30 interessiert hier die wenigsten.“

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Laut Marianne Eldner gebe es eine von Straßen NRW erarbeitete offizielle Umleitung von Kredenbach: Über Unglinghausen, Eckmannshausen und Herzhausen nach Allenbach. Tatsächlich aber werde die besonders von Verkehrsteilnehmern aus Dahlbruch und Müsen in Richtung Ferndorf genutzt – und umgekehrt nicht. „Sie ist sieben Mal länger als der Schleichweg“, sagt sie. Zudem stelle die Ampelanlage an der B 508-Baustelle in Allenbach eine erneute Beeinträchtigung des fließenden Verkehrs dar.

Stadt Hilchenbach will mehr Baustellenbaken zur Sicherung aufstellen

Neben Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis waren beim Ortstermin am Donnerstag auch Uwe Limper vom Ordnungsamt sowie Dominik Wagener vom Tiefbauamt der Stadt Hilchenbach dabei. Sie alle erkannten die Unfallgefahr, vor allem an der Weiherstraße kurz nach den Loher Weihern. Die dort bereits von der Stadt Hilchenbach aufgestellten Baustellenbaken wolle man noch am gleichen Tag erweitern und um die Kurve weiterführen, kündigten die Rathaus-Vertreter an.

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„Dann erkennen Sie ja auf jeden Fall die brisante Situation. Von daher danke ich sehr für den ersten Schritt“, so Marianne Elbner. Allen Anwohnern sei sehr bewusst, dass die Baumaßnahmen an der B 508 noch mindestens ein Jahr andauern werden.

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