Dreis-Tiefenbach. Teamleiter Steffen Herbst kümmert sich beim Tech-Unternehmen Invers um aktuelle Marktentwicklungen. Das hat der 38-Jährige besonders im Blick.

Die Nachfrage nach Carsharing-Angeboten wächst – immer mehr Anbieter kommen deutschlandweit auf den Markt und bieten Kunden preisgünstige Alternativen zur Nutzung des eigenen Autos an. Möglich macht das unter anderem die Technologie von „Invers“. „Wir sind das Technologie-Rückgrat der Carsharing-Industrie“, erläutert Steffen Herbst, Teamleiter für „Finance und Controlling“ beim Netphener Unternehmen.

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Er ist schon lange Teil des IT-Unternehmens – als gelernter Industriekaufmann hat sich der 38-Jährige bis zum Teamleiter hochgearbeitet. Nach seiner Ausbildung zum Industriekaufmann besuchte der Fachabiturient einen BWL-Studiengang. Mit dem Abschluss in der Tasche zieht es ihn schließlich in den Industrie- und Bankbereich – doch wirklich glücklich wird er dort nicht. Daher beschließt er, einen neuen Weg einzuschlagen: Als Assistent des Invers-Geschäftsführers bekommt er ab 2017 erste Einblicke in die Arbeitsstruktur des Technologieunternehmens. Schnell bewährt er sich und wird Teamleiter.

Professionellere Strukturen aufgebaut

In dieser Funktion holt er die komplette Buchhaltung des Unternehmens ins Haus, professionalisiert die eigene Controlling-Datenbank und schafft neue Arbeitsstrukturen bei Invers. „Ich stelle mir in meiner Position die Frage, an welchen Kennzahlen können wir den Erfolg ablesen. Es ist tatsächlich eine Art Erfolgsmessung. Mir macht es einfach Spaß, das große Ganze zu verstehen und Strukturen aufzubauen, die Prozesse verbessern und optimieren.“ Der 38-Jährige geht in seiner Funktion als Teamleiter auf – ist beruflich angekommen. „Ich finde es immer spannend ,alles mitzubekommen“, fühlt er sich in der IT-Branche perfekt aufgehoben.

Teamleiter Steffen Herbst hat die Zahlen beim Technologieunternehmen Invers fest im Blick.
Teamleiter Steffen Herbst hat die Zahlen beim Technologieunternehmen Invers fest im Blick. © WP | Daniel Engeland

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Technologie-Vorreiter

Invers befasst sich seit mittlerweile fast drei Jahrzehnten mit der Automatisierung von „Shared-Mobility“-Angeboten. Das Unternehmen entwickelt Bordcomputer und Softwarelösungen – gilt laut eigenen Aussagen sogar weltweit als Vorreiter in der Entwicklung und Bereitstellung von Hard- und Software für den Betrieb von Sharing-Angeboten. Die Siegerländer Firma bietet Sharing-Anbietern, wie „Miles Mobility“ oder „Share Now“, dabei eigens entwickelte Hardware und Softwarelösungen an, um das Geschäftsmodell der Anbieter zu vereinfachen und zu unterstützen. Über eine im Bordcomputer-integrierte SIM-Karte stellt Invers dabei eine „Kommunikation zwischen Auto und Cloud-Software“ her. Die SIM-Karte überträgt dann alle nötigen Daten auf den Server ins Rechenzentrum. „Der Bordcomputer kennt über 250 verschiedene Fahrzeugtypen. Wir vereinheitlichen alles über unsere Software und haben dann einheitliche Daten auf dem Server“, erklärt Steffen Herbst den Ablauf.

Auch der jeweilige Sharing-Anbieter kann über eine sogenannte Flottensteuerungssoftware auf seine zu verleihenden Autos oder Roller zugreifen und sich einen Überblick verschaffen. „Er sieht, wo sich das jeweilige Auto befindet und welchen Status es hat. Du brauchst den Ort, den Kilometerstand und die zurückgelegte Distanz. Im Endeffekt muss der Anbieter ja auch eine Rechnung stellen“, erklärt Herbst.

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Weltmarktführer

Inzwischen hat sich das Netphener IT-Unternehmen deutlich breiter aufgestellt. Die Mitarbeiterzahl stieg in den letzten Jahren von 60 auf 175 an. Der Grund: Ein deutliches Wachstum auf den internationalen Märkten. „Wir sind Weltmarktführer unter den Anbietern für Sharing-Technologie. Ich schätze, dass weltweit knapp die Hälfte der vernetzten Autos unsere Technologie nutzt“, sagt Herbst.

Aktuell ermöglichen die Software und Hardware des IT-Unternehmens ihren Kunden, verschiedene Mobilitätsangebote zu betreiben. Mit dem „stationsbasierten Carsharing“ und dem „Free-Floating-Carsharing“ bestehen gleich zwei Auswahlmöglichkeiten für Kunden, um Autos zu leihen. Während bei dem stationsbasierten Carsharing Nutzer problemlos über die Handy-App ihres Anbieters im Voraus ihr passendes Leihauto buchen können und ihr Fahrzeug nach Gebrauch am gleichen Stationsparkplatz abgeben können, muss der Kunde beim „Free Floating“ auf das eigene Glück vertrauen. Denn: Die auf der Handy-App angezeigten Leihwagen können nicht vorab reserviert werden – dafür zahlt der Kunde aber im Gegensatz zum stationsbasierten Carsharing nur auf Zeit. Das ist z. B. ideal für kurze, spontane Einkäufe. „Beim stationsbasierten Carsharing kann sich der Kunde jedes Mal das Auto nach Bedarf aussuchen – vom Smart bis zum Achtsitzer.“

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