Buschhütten/Siegen. Alles dreht sich um den Mars: Unter dem beleuchteten 7-Meter-Riesen wird der Planet erlebbar und auch ein echter Astronaut kommt: Thomas Reiter.

Der Mars ist zum Greifen nah – zumindest für knapp drei Wochen. Der rote Planet des englischen Künstlers Luke Jerram hängt nun im Campus Buschhütten. Das Kunstwerk mit einem Durchmesser von sieben Metern absolviert seit Mai eine Reise durch insgesamt neun Mitgliedsstädte des Strategiekreises „Verortung von Wissenschaft in der Stadt“. Jetzt kommt der Mars zum Campus Buschhütten.

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Auf dem Mars spazieren

Die Türen zum Campus Buschhütten und dem riesigen, beleuchteten Mars öffnen sich erstmals am Dienstag, 6. Juni, 15 bis 17.30 Uhr zur Präsentation der Ergebnisse des Schülerprojektes „Erde trifft Mars“ der Kunstpädagogin Prof. Dr. Magdalena Eckes und des Physik-Didaktikers Prof. Dr. Oliver Schwarz von der Universität Siegen. In dieser Kooperation zwischen Physik- und Kunstdidaktik haben Schulklassen zum Leitthema „Erde trifft Mars“ viele physikalische Effekte, die bei der Bildung der Marsoberfläche fundamental waren und sind, experimentell erkundet.

Dazu wurden einzelne Phänomene, die die Marsoberfläche bestimmen, durch physikalische Experimente nachempfunden. Auf der entstandenen Oberfläche wurden dann Besiedlungs- und Erforschungsszenarien inszeniert, die fotografisch festgehalten und via VR-Brillen erlebbar werden. In den Werkstätten der Didaktiken auf dem Haardter Berg entstanden auch „handfeste“ Simulationen der Marsoberfläche mit ihren Kratern in unterschiedlichen Materialien. Dabei wurde Material wie beispielsweise Gips zuerst mit Roststaub eingefärbt und dann mit Kugeln „beschossen“.

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Der rote Planet fasziniert längst nicht nur Autorinnen und Autoren. Die rötliche Färbung geht auf Eisenoxid-Staub, also Rost zurück, der sich auf der Oberfläche und in der dünnen CO2-Atmosphäre verteilt hat. Seine orange- bis blutrote Farbe und seine Helligkeitsschwankungen am irdischen Nachthimmel sind auch der Grund für seine Namensgebung nach dem römischen Kriegsgott Mars.

Unser Universum

Das Thema des Wissenschaftsjahrs 2023 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) „Unser Universum“ steht im Blickpunkt vieler Veranstaltungen an der Universität Siegen. Mittwochsakademie und Forum Siegen thematisieren „Unser Universum“, ab Juni dreht sich dann alles um den Mars.

Das Mars-Modell wandert von Buschhütten weiter nach Karlsruhe (23. - 25. Juni), Bochum (27. Juni - 14. Juli), Regensburg (15. - 31. Juli), Oldenburg (1. - 21. August), Bremen (22. August - 15. September), Potsdam (16. September - 9. Oktober) und Bielefeld (10. - 31.Oktober).

Die Veranstaltungen

Weitere Veranstaltungen unter dem Mars schließen sich an. Highlight ist der Besuch des bekannten ESA-Astronauten Dr. Thomas Reiter am Donnerstag. 6. Juli, in Siegen. Thomas Reiter verbrachte lange Forschungsaufenthalte sowohl auf der ISS als auch auf der MIR. Zum Thema „Astronaut und Wissenschaft“ berichtet er ab 20 Uhr im Hörsaalzentrum der Universität am Campus Unteres Schloss.

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Die Veranstaltungen am Campus Buschhütten:

7. Juni, 15 Uhr: Workshop „Mars in Stereo“ mit Prof. Dr. Magdalena Eckes (Kunstdidaktik). Stereofotografien von Marsmodulationen werden erstellt, die mittels Smartphone und 3-D-Brillen betrachtet werden können.

12. Juni, 18 Uhr: Die Marsianer sind da. Der Star-Science-Fiction-Autor Andreas Eschbach liest via Webex aus seiner Jugendserie „Das Marsprojekt“, Prof. Dr. Oliver Schwarz liest aus Kurd Lasswitz: „Auf zwei Planeten“. Kinder und Jugendliche sind eingeladen, sich als „Marsianer*innen“ zu verkleiden.

Kurd Lasswitz’ „Auf zwei Planeten“ ist der erste deutschsprachige utopische Roman: Marsianer wollen die Erde kolonialisieren und für ihre Zwecke nutzbar machen. Ihr Plan besteht darin, Solarenergie auf der Erde zu gewinnen, die sich auf dem sonnenferneren Mars nicht rentiert – und der Erdbevölkerung Vernunft zu bringen und sie in eine bessere Zukunft zu begleiten. Andreas Eschbachs „Das Marsprojekt“: spielt 2086. Seit 30 Jahren leben und arbeiten etwa 300 Marssiedler auf dem roten Planeten. Unter ihnen sind die vier „Marskinder“ Ariana, Carl, Elinn und Ronny, die ersten auf dem Mars geborenen Menschen überhaupt.

15. Juni, 20 Uhr: Vortrag von Markus Pössel (Haus der Astronomie Heidelberg): „Grenzen der Astronomie – was wir über unser Universum (noch) nicht wissen“

17. Juni, 12 Uhr: Vortrag von Dr. Marcus Niechciol: Auf Teilchenjagd am anderen Ende der Welt – Den extremsten Prozessen in unserem Universum auf der Spur

20. Juni, 15 Uhr: Finissage unter dem Mars. Prof. Dr. Oliver Schwarz (Physikdidaktik) lädt zum generationenübergreifenden Bau von Galileo-Fernrohren ein.

Mars für jedermann: 6. Juni 18 Uhr, 15., Juni, 16 Uhr. 20. Juni, 17 Uhr.

Die Mars-Ausstellung ist bis zum 20. Juni in Buschhütten zu sehen. Weitere Angebote rund ums Wissenschaftsjahr: www.hdw.uni-siegen.de

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