Hilchenbach. Umbau, Aufbau, Soundcheck, Einlass und Frühstück für die Crew: Ohne Stage Manager läuft bei Kultur Pur gar nichts. Jede Show ist richtig Arbeit

Stage Manager? Christian Adams hat die Erklärung für seinen Job auf der Zunge. „Dass es allen, vor und hinter der Bühne, gut geht.“ Er ist für das große Zelttheater verantwortlich, seine Kollegin Susanne Klotz für das kleine. Die 40-Jährige hat an diesem Samstag richtig volles Programm: ClockClock und Kamrad als Doppelkonzert in der frühen Show, LOTL in der Latenight. Um zwei, halb drei wird sie Feierabend haben. Christian Adams hat nach dem Konzert der Philharmonie Südwestfalen auch noch keine Ruhe. In der Nacht wird für „Silbermond“ umgebaut, am Morgen wird er um 7 Uhr die erste Runde im Backstage-Bereich machen: Ist alles sauber, aufgeräumt, angeliefert? „Um 8.30 Uhr will die Crew frühstücken.“

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Sie bestimmen,wann die Show beginnt

Die Zeiten, in denen Legenden gewordene Stars von Kultur Pur in Hotels kutschiert werden, sind vorbei. Der Nightliner ist das Zuhause der Bands auf Tour. Und mit dem Einweisen der riesigen Gefährte auf die Standplätze hinter den Theaterzelten beginnt der Einsatz der Stagemanager. Die müssen die Künstler mit ihren Ansprechpartnern vor Ort zusammenbringen, für Technik, Catering, Presse und was es sonst noch so alles gibt. Irgendwann stehen Soundchecks an. „Da muss eine Bühne zur anderen passen“, betont Susanne Klotz. Vor allem, damit keine laufenden Shows gestört werden. Und schließlich der Einlass. Die Stagemanager bestimmen, wann das Publikum reingelassen werden kann. Und wann die Show beginnt. „Wenn die Leute drin sind“, sagt Christian Adams. Also die, die rein wollen.

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Während der Show wird immer wieder für Ordnung hinter der Bühne gesorgt, schon einmal ein Blick auf die nächste Show geworfen. Und immer auch auf das Thermometer: Wird es gerade zu heiß im Zelt, muss gelüftet werden? Der Zeitplan ist nicht beliebig. Damit auch die zweite Show am Abend pünktlich anfangen kann, muss die erste rechtzeitig aufhören. „Wir haben da immer einen guten Weg gefunden“, sagt Christian Adams. Ein paar Zugaben als Zeitpuffer sind von vornherein eingeplant. „Die meisten Produktionen heute sind durchgetaktet.“ Soll heißen: Die können gar nicht länger. „Es gibt nur wenige Ausnahmen.“ BAP im vorigen Jahr war so eine. Dann ist das eben so. Bei Kultur Pur wird niemandem der Saft abgedreht.

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Zwei Profis, die kaum etwas überraschen kann

Stage Manager? Das sind die, die dafür sorgen, dass wirklich ein Rad ins andere greift. „Man muss auf alles vorbereitet sein“, sagt Christian Adams, „immer ein bisschen Vorlauf haben, damit man auch wirklich ein Heimspiel hat.“ Und wie merkt man sich das alles? Die beiden schauen tatsächlich noch in dicke Aktenordner, wo jedes Detail der lange vorher minutiös festgelegten Abläufe steht. Den aktuellen Tag selbst haben sie im Kopf – dafür sind sie Profis. Susanne Klotz ist seit 2007 Veranstaltungsleiterin im Siegener Lyz. Christian Adams ist 56, Veranstaltungstechniker und Diplom-Pädagoge. Hauptberuflich ist er seit April beim Kulturbüro, vorher war er Geschäftsführer eines Kulturzentrums in Witten. Bei Kultur Pur ist er schon seit fast 20 Jahren dabei. Überraschen kann sie nicht mehr viel. Der nächste Soundcheck beginnt.

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