Siegen. Einkaufen wird jedenfalls anders als bei Real, erklärt der Geschäftsleiter: Globus bietet eine auf Siegen zugeschnittene „Markthalle der Frische“
Bis zur Eröffnung am 11. Mai sind wie immer noch jede Menge Handgriffe zu erledigen: Wenige Tage vor dem Termin werden Pflastersteine geschnitten und verlegt, Bäume gepflanzt, Überdachungen für die Einkaufswagen auf dem Parkplatz montiert. Auf der Baustelle für die neue Globus-Markthalle brummt wie in einem Bienenstock. Der frühere Real-Markt an der Eiserfelder Straße ist kaum wiederzuerkennen – der Parkplatz ist ebenso wie das Gebäue selbst komplett neu aufgebaut, lediglich drei Außenwände wurden „übernommen“. „Das war nicht immer einfach“, sagt Globus-Geschäftsleiter Stefan Kristkeitz.
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Übernommen wurden vor anderthalb Jahren alle 119 Beschäftigten von Real, noch einmal so viele zudem neu eingestellt, viele Fachkräfte aus den Bereichen Metzgerei und Bäckerei, sagt Kristkeitz. Sie alle wurden in anderen Märkten eingearbeitet, um das Globus-System kennenzulernen. Seit einigen Monaten arbeiten sie in Siegen mit daran, dass die nach Unternehmensangaben für dieses Segment größte Verkaufsfläche in Siegen und Umland am 11. Mai eröffnet werden kann.
Restaurant im neuen Siegener Globus: Von Pizza bis Siegerländer Gerichte
Das Interesse aus der Bevölkerung sei groß, sagt Stefan Kristkeitz. Viele seien etwa irritiert, weil der neue Haupteingang sich an der linken Gebäudeseite befindet, wo zu Real-Zeiten der Getränkemarkt war. Rechts kommt man zwar auch rein, aber das Konzept erschließe sich besser und intuitiver durch den Haupteingang.
Direkt dahinter befindet sich das Restaurant mit Sitzgelegenheiten, wo schon jetzt täglich frisch gekocht wird: Für die Handwerker und fürs Personal. „Auch als kleiner Dank dafür, dass sie in den vergangenen Wochen richtig Gas gegeben haben“, sagt der Geschäftsleiter. Hier wird es Pizza genauso geben wie Siegerländer Gerichte; gleich gegenüber werden in der Snackinsel Waren aus der hauseigenen Bäckerei verkauft – auf die Hand gewissermaßen, Backwaren für Zuhause gibt’s in der Meisterbäckerei, weiter hinten im Markt.
Frische-Marktplatz: 400 Quadratmeter Obst/Gemüse plus Fisch, Käse, Metzgerei, Bäckerei
Die Markthalle ist auch in Siegen nicht von der Stange. Globus legt Wert darauf, jeden Standort individuell auf Bedürfnisse und Gegebenheiten vor Ort anzupassen. Vom Haupteingang aus führt die Tour im Uhrzeigersinn durch die Halle, wo ebenfalls überall gewerkelt wird und palettenweise Lebensmittel darauf warten, in die Regale geräumt zu werden. Für Obst und Gemüse sind ganz vorne im Eingangsbereich rund 400 Quadratmeter reserviert. Die Fläche ist noch weitgehend leer, später werden hierfür zweimal täglich Waren angeliefert. Für Fisch, Käse, Metzgerei und Meisterbäckerei gibt es eigene Theken, „unser Marktplatz der Frische“, sagt Stefan Kristkeitz dazu. Das Thema steht klar im Fokus, damit wolle man die Kundschaft begrüßen.
Diese Produkte würden vor Ort hergestellt, „nicht vom Lkw geliefert“, betont er. Das will Globus den Kunden auch beweisen: Die Produktionsbereiche sind öffentlich einsehbar – die Beschäftigten arbeiten hinter großen Glasscheiben, ein paar Wochen nach der Eröffnung soll es dann auch Führungen hinter die durchsichtigen Kulissen geben („Gläserner Globus“). 16 Tonnen fasst das Silo, aus dem Mehl über ein Rohrsystem direkt in die Bäckerei gepumpt wird, zu den Gärschränken und Öfen.
Einkäufe im neuen Globus Siegen nicht mehr aufs Kassenband – „in 30 Sekunden durch“
Entlang des breiten Hauptgangs schließen sich in der Markthalle die üblichen Abteilungen für Supermarkt-Lebensmittel an, Fleisch- und Milchprodukte oder Konserven. Der Fokus liege auf Frische, aber „man bekommt bei uns alles“, betont Stefan Kristkeitz. Mehr als 30 Lieferanten aus der Region, nicht weiter als 40 Kilometer entfernt, habe man gewinnen können: Bauernhöfe zählen dazu, aber auch das „Naschwerk“. Es gibt alles, was man in Supermärkten („Vollsortimenter“) eben so kaufen kann, sowohl Lebensmittel wie auch Spielwaren, Elektronik, Haushaltswaren, Kleidung, Büroartikel. Die Abteilungen sind klein, aber „man kann sich mit allem eindecken“, sagt Kristkeitz. Es gibt einen großzügigen Getränkemarkt mit sechs abgetrennten Leergutautomaten zur Mall hin. Innerhalb der Abteilungen sind die meisten Regale nicht höher als 1,60 Meter, man lege Wert auf offene Gestaltung, so der Geschäftsleiter.
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Um Stau zu vermeiden, gibt es neben regulären Kassen eine Bezahlstation, „Scan & Go“: Wer sich vor dem Einkauf per App registriert, bekommt einen kleinen Handscanner oder nutzt das eigene Smartphone und liest alle Waren, die im Einkaufswagen landen, direkt ein. „Man sieht jederzeit die Zwischensumme“, erklärt Stefan Kristkeitz – und muss vor allem nicht alles wieder auspacken und aufs Kassenband legen. Nur noch bezahlen, „man ist in 30 Sekunden durch“, sagt Kristkeitz. Das beschleunige die Abläufe im Markt enorm.
Alte Bekannte in der neuen Globus-Markthalle Siegen
Alles-Gut-Apotheke, Feinkost Delphin und Handy-„Repair Zone“ ziehen wieder in den Mall-Bereich ein, der sich zwischen den beiden Haupteingängen erstreckt. Dort befindet sich auch die Grill-Metzgerei von Globus, außerdem Aktiv Optik , „Thonet Frisör und Shop“ sowie Textilservice Eiserfeld und ein Kiosk. Zwei kleinere Flächen sind noch frei und können angemietet werden.
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