Freudenberg. Die Freilichtbühne Freudenberg gibt diesmal „Robin Hood“ und „Biene Maja“ moderne Töne. Der Aufwand ist auch in der Spielzeit 2023 wieder enorm.

„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“, sagte weiland Trainerlegende Sepp Herberger, der 1954 die deutschen Fußballer erstmalig zu Weltmeistern machte. Dieser Satz gilt auch für das Team der Freilichtbühne Freudenberg. Denn unmittelbar nachdem die Spielzeit 2022 im Spätsommer beendet war, begannen für Autorin und Regisseurin Britt Löwenstrom schon die Vorbereitungen für die kommende Spielzeit. Insgesamt 27.000 Zuschauerinnen und Zuschauer hatten sich im vergangenen Sommer von den spektakulären Bühnenereignissen „Wochenend und Sonnenschein“ und „Alice im Wunderland“ begeistern lassen, wie Pressesprecher Christian Wallhäuser resümiert. Und schon im September begann Britt Löwenstrom mit den Vorbereitungen des neuen Programms.

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Auf Britt Löwenstrom, die schon seit nahezu zehn Jahren Regiearbeiten der Freilichtbühne übernommen hat, kommen in dieser Spielzeit besonders viele Aufgaben zu. Sie ist Autorin des Drehbuchs und Regisseurin zugleich und zwar für beide Stücke: „Robin Hood“, die Vorstellung für Erwachsene, und „Biene Maja“, die Aufführung für Kinder. Robin Hood, gefürchtet von den Wohlhabenden und verehrt von den Armen, hat Britt Löwenstrom aus den mittelalterlichen Wäldern Englands an den Freudenberger Kuhlenberg des Jahrs 2023 verlegt. „Ich wollte mal etwas ganz anderes machen“, sagt sie. Außerdem hat sie der Handlung einen komödiantischen Anstrich gegeben, ohne den Grundgedanken Robin Hoods und seiner zusammengewürfelten bunten Truppe zu verändern: „Wir nehmen es den Reichen, geben es den Armen und haben unseren Spaß dabei.“

Freilichtbühne Freudenberg: Die Biene Maja im Zeichen der Klimakrise

Spaß werden auch die Zuschauerinnen und Zuschauer haben, wenn sich auf der Bühne Burgfeste mit Ritterspielen abwechseln, Lug und Trug sowie reichlich Gefühlswallungen ins Spiel kommen. Für die Choreografie der Tanzszenen wurde Dominik Nadolsky engagiert und die Musik hat wie seit Jahren schon Ulrich van der Schoor komponiert. 41 Sprechrollen waren zu vergeben, wobei einige Rollen gleich dreimal besetzt sind. Deswegen nötig, weil „Robin Hood“ insgesamt 18mal präsentiert wird. Hinzu kommen Statisten, denen die Regisseurin jeweils einen eigenen Charakter gegeben hat. Alte Haudegen sind dabei und in diesem Jahr besonders viele junge Darstellerinnen und Darsteller. „Wir kennen die meisten sehr gut und konnten die Rollen auf sie zuschneiden“, sagt Britt Löwenstrom.

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Auch diesem oft verfilmten Bühnenstoff hat Britt Löwenstrom einen zeitgemäßen Anstrich gegeben, indem sie aktuelle Themen wie Klimakrise und Umweltschutz einfügt. Geblieben ist die Grundhandlung: Eine Biene, die die Welt entdeckt, andere Tiere wie den Grashüpfer Hans Günter oder den Mistkäfer Kurt kennenlernt und auch Bekanntschaft mit den Menschen macht. Hier mussten sogar 52 Sprechrollen besetzt werden und sind 82 Mitspielende dabei. Die jüngste Sprecherin ist sechs Jahre alt, die kleinste Statistin zwei Jahre. „Viele von ihnen sind schon im Bauch der Mama auf die Freudenberger Bühne gekommen“, sagt die Regisseurin schmunzelnd. Insgesamt 16mal wird die Biene Maja über die Freilichtbühne fliegen.

Freilichtbühne Freudenberg: Auch 2023 ist wieder das Team der Star

Seit Jahren hat sich aus den 180 Mitgliedern des Vereins ein Team gebildet, in dem jeder klar umrissene Aufgaben hat und sich alle blind aufeinander verlassen können. Außer den schon erwähnten Christian Wallhäuser und Britt Löwenstein sind es starke Frauen: Christina Schaab, die der Regisseurin bei Robin Hood assistiert, Chiara Gieseler und Andrea Geldsetzer bei der Biene Maja und Almut Kröger, die den Kulissenbau koordiniert. In der kommenden Woche werden Tieflader sich zum steilen Kuhlenberg hinaufbewegen und die ersten Kulissen bringen, die von einem Spezialisten in der Nähe von Kassel angefertigt wurden. Die heiße Phase der Vorbereitung beginnt.

Premieren: Biene Maja: Samstag, 3. Juni, 15 Uhr; Robin Hood: Samstag, 10. Juni, 20 Uhr. Weitere Infos zu Stücken und Folgeterminen gibt es auf freilichtbuehne-freudenberg.de

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