Freudenberg. Viele Hundebesitzer kennen das Problem: Wohin mit dem Vierbeiner, wenn Termine oder Arbeit anstehen? Ein Gassi-Geh-Service kann die Lösung sein.
Es regnet, doch das hält den großen braunen Hund nicht davon ab, von rechts nach links über den Waldweg zu laufen und ausgiebig zu schnuppern. Boomer genießt den Auslauf, während „Frauchen“ im Büro fleißig arbeitet. Denn die Frau mit der Boomer unterwegs ist, ist nicht seine Besitzerin.
Der Hund ist bekanntlich der beste Freund des Menschen. Doch wohin mit dem geliebten Tier, wenn man zur Arbeit muss? Nicht alle haben die Möglichkeit, den Hund mit zur Arbeitsstelle zu nehmen. Den Vierbeiner acht Stunden oder mehr alleine zuhause zu lassen, ist nicht ideal. In genau diesen Fällen kann Daniela Krämer helfen.
Wenn Hundebesitzer arbeiten oder Termine haben, springt Daniela Krämer ein
Seit 2010 ist sie selbstständig als „Dogwalkerin“ und bietet einen Gassi-Geh-Service an. Vor allem Berufstätige nehmen das Angebot vom Dog-Time-Ausführservice wahr. „Aber auch wenn man krank ist oder auf eine Geburtstag muss“, sagt Daniela Krämer. Dann springt sie ein und holt die Hunde zuhause ab, um mit ihnen eine Runde draußen zu drehen.
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Der Gedanke kam der Freudenbergerin bei den eigenen Hunden. „Der Hund muss irgendwo hin, wenn man arbeiten geht“. Ihre erste Idee war ein Tagesfreilauf. Eine eingezäunte Wiese mit einer Hütte, wo sie Hunde betreuen und spielen lassen kann. Dafür braucht man aber erst mal ein geeignetes Grundstück. Letztendlich entschied sie sich für die einfachere Variante: mit den Hunden spazieren zu gehen.
Jeder Spaziergang wird den Bedürfnissen des Hundes angepasst
Zu Danielas Kundenstamm zählen derzeit zehn Hunde, die regelmäßig mitgehen. „Manche jeden Tag, andere ein bis zwei Mal die Woche“. Daniela Krämer holt die Tiere ab, entweder zuhause oder im Büro. So wie Boomer. Der Hovawart Rüde freut sich jedes Mal, wenn er seine Begleiterin schon durch das Bürofenster entdeckt. So auch dieses Mal: Aufgeregt steht er vor dem Fenster, er wedelt mit seinem Schwanz und „singt“. Das heißt, er jault und fiept und kann es kaum erwarten, mit Daniela loszuziehen.
Die „Spaziergehzeiten“ reichen von einer halben Stunde bis zu einer Stunde. Die meisten Besitzer wählen eine Stunde – dafür entschied sich auch das „Frauchen“ von Boomer. Er will was erleben: Das Spielzeug wiederholen, Leckerli suchen oder frei durch den Wald laufen. Anderen Hunden reicht es, wenn sie einfach ein bisschen Auslauf haben. Deswegen wird jeder „Spaziergang“ ganz nach Bedarf des Hundes gestaltet. Außerdem entscheidet Daniela Krämer individuell, ob sie den Hund an der Leine oder frei laufen lässt. „Boomer ist im Moment der einzige, der ohne Leine laufen darf“. Das klappt einwandfrei: Als der Hund etwas im Wald sieht und hinterherjagt, holt Daniela aus ihrer orangen Allwetterjacke eine Pfeife und pustet einmal kräftig hinein. Sofort kehrt Boomer um und kommt zu ihr zurück.
Die Dogwalkerin Daniela Krämer ist flexibel buchbar
Mit Tieren hatte Daniela Krämer schon immer zu tun. Ihre Ausbildung hat sie im Zoofachhandel gemacht. „Ich bin von Spinnen und Schlangen auf Hunde gewechselt“. Sie hat selbst zwei Hunde: Dean, einen Border Collie, und Jessy, ein Hirtenhund-Huskymix. Anfangs, als sie nur Dean hatte, war er häufiger mit auf Spaziergängen. „Mit drei großen Hunden kann es schnell schwierig werden.“ Deswegen konzentriert sie sich jetzt lieber komplett auf ihre Kunden-Hunde.
Ein Modell, das funktioniert: Um die Mittagszeit ist die Dogwalkerin komplett ausgebucht. „Die meisten wollen, dass ich mittags mit dem Hund gehe.“ Denn morgens und abends können die meisten Besitzer selbst mit ihm nach draußen. „Ich kann mittags nur noch Hunde aufnehmen, die mit anderen gemeinsam spazieren gehen können“. Für die anderen Uhrzeiten ist die Freudenbergerin flexibel buchbar. „Ich versuche immer, alles möglich zu machen“.
Den Hunden ist egal ob es regnet oder schneit, sie müssen raus
Hovawart Rüde Boomer hat währenddessen ein Eichhörnchen entdeckt und läuft immer wieder um einen Baum herum. Daniela Krämer ruft ihn zu sich und lenkt ihn ab. Sie wirft ihm Leckerli auf den Boden, die der Rüde suchen und aufspüren muss. „Bis er das Eichhörnchen aus dem Kopf hat, dann geht es weiter“.
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Der Regen hat immer noch nicht nachgelassen. Aber als Hundeausführerin ist Daniela Krämer für jedes Wetter gewappnet. Bei starkem Regen, wie beim Spaziergang mit Boomer, hat die 40-Jährige einen Schirm dabei – und natürlich eine Regenjacke. Funktionale und wetterfeste Kleidung ist unentbehrlich. „Imprägnieren hilft“, verrät sie als Tipp. „Wenn ich mehrere Hunde nacheinander habe, ist ein Schirm trotzdem gut. Ansonsten muss ich mich umziehen.“
Hundeausführerin - ein echter Traumjob für Daniela Krämer
Einer anderen Arbeit nachzugehen, kommt für die Dogwalkerin nicht in Frage. „Der Regen kann zwar nerven, aber draußen ist es einfach schöner“. Einen Beruf, bei dem sie morgens ein Gebäude betritt und abends im Dunkeln rauskommt, kann sich die Freudenbergerin „überhaupt nicht vorstellen.“ Selbst nach einem Tag mit vielen Kunden unternimmt Daniela Krämer immer noch gerne mit ihren eigenen Vierbeinern eine Runde. „Mit den eigenen Hunden gehen, ist immer etwas anderes.“
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Ihr berufliches Einzugsgebiet ist vor allem Freudenberg und Wenden, aber auch Siegen. Wenn neue Kunden Interesse am Ausführservice haben, gibt es immer erst ein Kennenlerngespräch. „Wir klären die nötigsten Sachen ab. Wie sind die Hunde drauf, gibt es eventuelle Probleme draußen, was wird erwartet.“ Manchmal macht Daniela Krämer auch einen kleinen Probespaziergang, um zu sehen, wie das Miteinander funktioniert.
Hundebesitzer sind froh über die Unterstützung
Kerstin Stork hat den Tipp zum Ausführservice von Daniela Krämer von ihrem Tierarzt bekommen. Sie hatte eine langwierige OP und war deswegen froh über die Unterstützung beim Ausführen von Boomer. Seit Ende November geht Daniela regelmäßig mit dem Rüden spazieren. „Beim Kennenlerngespräch waren unsere beiden Hunde direkt begeistert von Daniela. Es passte von Anfang an.“ Wenn Kerstin Stork im Büro die Leine von Boomer in die Hand nimmt, weiß er genau, jetzt kommt Daniela: „Er freut sich wie Bolle“. Boomer darf auch nach Frauchens Genesung weiterhin mit Daniela Ausflüge machen. „Nach Bedarf“, sagt Kerstin Stork. „Ich habe da keine Bedenken, bei ihr funktioniert es immer.“
Weitere Informationen zum Angebot gibt es im Internet unter www.dog-time-ausfuehrservice.de oder direkt bei Daniela Krämer, telefonisch unter 01522-9053913 oder per E-Mail an ellisam8209@gmail.com.