Siegen-Wittgenstein. Von der Bühne mit Millionenpublikum zu Kultur-Pur auf dem Giller. Die deutsche ESC-Hoffnung ist kurz nach ihrem Auftritt im Fernsehen in Siegen.
Lord of the Lost, Gewinner des deutschen ESC-Vorentscheids 2023, sind kurz nach dem Eurovision Song Contest in Liverpool bei Kultur Pur auf dem Giller dabei. Am Freitagmorgen stellte das Team des Kulturbüros Siegen-Wittgenstein die Hardrockband als Teil des Line-ups vor – und am Abend sicherten sich die Hamburger mit ihrem Lied „Blood & Glitter“ dank einer sehr eindeutigen Mehrheit der Publikumsstimmen das Ticket für den Eurovision Song Contest am 13. Mai.
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„Ich bin natürlich sehr erfreut und glücklich und kann nur gratulieren“, sagt Festivalleiter Jens von Heyden im Gespräch mit der Redaktion. Der Sieg im deutschen Vorentscheid sorge gewiss für mehr öffentliche Aufmerksamkeit für den Auftritt bei Kultur Pur, die Teilnahme in Liverpool erst recht: Denn das ESC-Finale hat regelmäßig weit mehr als 100 Millionen Fernsehzuschauerinnen und -zuschauer weltweit. Dass Lord of the Lost das Rennen um den Platz in Liverpool überhaupt für sich entscheiden, „hätte ich so nicht gedacht“, kommentiert Jens von Heyden. „Ich dachte, dafür sei die Musik ein bisschen zu speziell.“ Er freue sich um so mehr. „Das ist keine Band aus der Retorte. Die sind seit 20 Jahren im Geschäft, machen ihr Ding.“
Siegen: Kultur Pur mit den deutschen ESC-Teilnehmern Lord of the Lost
Die Programmmacher hätten die Band schon eine ganze Weile auf dem Schirm gehabt. Hardrock, betont der Festivalleiter, habe bei Kultur Pur „eine lange Tradition“. Lord of the Lost stünden außerdem für „eine tolle Liveshow. Und wir wollen bei Kultur Pur tolle Live-Events bieten.“ Ein Gespür für Act, die nach der Buchung für Kultur Pur durchstarten, hat das Team übrigens schon öfter bewiesen – unter anderem mit „Deichkind“ (in 2001) oder „The BossHoss“ (erstmals dabei im Jahr 2006).
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Dem ESC sieht Jens von Heyden nun mit besonderer Spannung entgegen. Er ist sicher, dass die Hardrocker sich in Liverpool „nicht verbiegen werden. Die sind sehr bodenständig und werden sich selbstbewusst geben.“ Der Kultur-Pur-Leiter könnte sich eine Positionierung mindestens im Mittelfeld vorstellen. Nach den Ergebnissen der deutschen Beiträge in den vergangenen Jahren mit vielen Plätzen am weit unteren Ende der Liste wäre das bereits ein Erfolg. Hardrock ist zwar nicht unbedingt das typische ESC-Genre, ist aber nicht aussichtslos: 2006 gewann die finnische Band Lordi mit ihrem Song „Hard Rock Hallelujah“ und in Monsterkostümen in Athen, 2021 machten Måneskin aus Italien in Rotterdam mit „Zitti e buoni“ das Rennen.
ESC 2023: Lord of the Lost gewinnen deutschen Vorentscheid dank Publikumsstimmen
Nach einem Sieg von Lord of the Lost sah es beim deutschen Vorentscheid übrigens erst gar nicht aus. Die Ergebnisse setzten sich zu jeweils 50 Prozent aus den Votings acht internationaler Fachjurys einerseits und einer Radio- und TV-Publikumsabstimmung andererseits zusammen. Während die Jurys zunächst sehr deutlich den Berliner Singer-Songwriter Will Church mit der Ballade „Hold on“ vorne sahen, drehten die Publikumsstimmen die Tabelle auf links: Mit einem Ergebnis von 146 holten Lord of the Lost fast 40 Prozent der möglichen Zuschauer-/Zuhörer-Punkte – und das in einem Feld mit acht Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Info: Tickets für Kultur Pur und Sendetermin des ESC 2023 in Liverpool
Lord of the Lost spielen im Zuge ihrer „Blood & Glitter“-Tour am Samstag, 27. Mai, ab 22 Uhr bei Kultur Pur auf dem Giller bei Hilchenbach. Der Vorverkauf beginnt am Samstag, 11. März, um 10 Uhr.
Der Eurovision Song Contest 2023 wird am Samstag, 13. Mai, ab 21 Uhr live in der ARD übertragen. Lord of the Lost sind automatisch für das Finale qualifiziert: Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Großbritannien müssen als die so genannten Big Five ihre Beiträge nicht erst durch eines der Halbfinals schicken, da sie die größten Beitragszahler der European Broadcasting Union (EBU) sind.
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