Siegen. Ein weiterer Einzelhandelsriese wankt: Peek&Cloppenburg hat Insolvenz angemeldet. Und schon wird Karstadt-Interessent Buero.de ins Spiel gebracht

Die Modehauskette Peek & Cloppenburg (P & C), die auch eine Filiale in der Siegener City-Galerie hat, ist insolvent. Laut eines Berichts des „Manager Magazins“ habe das Düsseldorfer Unternehmen ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Die 67 Läden in Deutschland sollen allerdings geöffnet bleiben, ebenso der Online-Shop.

+++Mehr Nachrichten aus Siegen und dem Siegerland finden Sie hier!+++

Angestrebt sei ein Restrukturierungsprozess, deshalb sei Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt worden, heißt es weiter. Gründe für die Insolvenz seien deutliche Umsatzeinbrüche während der Corona-Pandemie, ein zurückhaltenderes Konsumverhalten der Kundschaft wegen des Kriegs in der Ukraine und die allgemeinen Kostensteigerungen.

Buero.de: P&C-Standorte wie Siegen passen zum Kaufhausgedanken – aber...

Definitiv kein Interesse hat das Online-Unternehmen „Buero.de“, das zuletzt 47 Standorte der ebenfalls insolventen Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) übernehmen wollte. Laut Vorstandschef Markus Schön werde sein Unternehmen seither als potenzieller Investor bei jeder größeren Insolvenz im deutschsprachigen Einzelhandel gehandelt. „Mit unserer Finanzstärke, die Übernahmen mehrstelligen Millionenvolumen jederzeit ermöglichen würde, ist dies logisch, ehrt uns, ist aber nicht immer richtig“, stellt Schön klar.

+++Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook!+++

Zwar falle P&C mit 67 Filialen und rund 6500 Beschäftigten ins unternehmerische Beuteschema von Buero.de, allerdings seien weder Standorte noch Sortiment der Modehäuser reizvoll, erläutert Markus Schön: „Natürlich gibt es Standorte in Städten wie Neuss, Siegen, Halle oder Erlangen, die zu unserem Kaufhausgedanken passen. Aber das Sortiment ist uns zu ‘eindimensional’; mit Mode allein schafft man kein Einkaufserlebnis, für das buero.de mit ‘Schön hier’ stehen will, so der Vorstandsvorsitzende. Man habe kein Interesse an ganzen P&C-Standorten – sehr wohl aber an guten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.