Siegen. Zwischen 25 und 55 Jahren ist der Frauenanteil auf dem Arbeitsmarkt am größten. Gerade in diesem Alter braucht es aber flexible Angebote.

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Siegen-Wittgenstein im Februar 2023 gesunken. Insgesamt waren 8.568 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 97 Personen oder 1,1 Prozent weniger. Im Vergleich zum Februar des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 917 Personen bzw. 12,0 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im Februar 5,5 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 4,9 Prozent (+0,6 Prozentpunkte).

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Im gesamten Bereich der Arbeitsagentur, zu dem auch der Kreis Olpe gehört, waren 11.830 Personen arbeitslos gemeldet, die Quote beträgt 5,1 Prozent (Februar 2022: 4,4 Prozent). Auch die kriegsbedingte Fluchtmigration aus der Ukraine bildet sich in der Arbeitsmarktstatistik ab. Zuletzt waren 1.199 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit im Agenturbezirk arbeitslos gemeldet. Im Februar 2022 waren dies erst zwölf 12 Personen.

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Arbeitsmarkt in Siegen ist robust

Stephanie Krömer, seit 1. Februar Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Siegen, fasst die Entwicklungen zusammen: „Steigende Beschäftigungszahlen, sinkende Arbeitslosigkeit und dazu ein hohes Beschäftigungsangebot sind erst einmal ein Zeichen für die Widerstandskraft unserer Region. Wir sind gut durch die herausfordernden Zeiten gekommen. Der Arbeitsmarkt hat Stabilität bewiesen und sich robust gezeigt. Doch die Herausforderungen, die bereits vor den Krisen ihre Schatten vorausgeworfen haben,zeigen sich deutlicher denn je: Es fehlen uns bereits jetzt Arbeits- und Fachkräfte. Dieser Trend wird sich weiter zuspitzen. Wir müssen diesen Entwicklungen gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern Aufmerksamkeit schenken und gute, innovative und flexible Ideen entwickeln, die diesen Themen Lösungen bieten.“

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Mit Blick auf den 8. März, den internationalen Frauentag, richtet sich ihr Blick auf weibliche Berufstätige: Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Frauen wachse beständig. Frauen seien zu einem überwiegenden Teil auf Fachkraftniveau beschäftigt. Die höchsten Beschäftigungsquoten sind bei den Frauen im Alter von 25 bis 55 Jahren zu verzeichnen – einer Altersspanne, in der sich gerade viele Frauen aus Gründen von Betreuungs- oder Pflegeverpflichtungen nicht ausschließlich ihren beruflichen Tätigkeiten widmen können. „Wir sehen, dass die Teilzeitbeschäftigung von den Frauen in dieser Lebenszeitspanne aus Vereinbarkeitsgründen und für eine flexible Handhabung klar favorisiert wird. Berufliche Auszeiten sind allenfalls von kurzer Dauer und der Wiedereinstieg ist gut organisiert. Die Frauen wollen heute beides – Familie und Karriere.“

Stephanie Krömer, seit 1. Februar Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Siegen
Stephanie Krömer, seit 1. Februar Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Siegen © Arbeitsagentur Siegen | Astrid Koehler

Arbeitslose Frauen haben oft keine Berufsausbildung

Als gefragte Fachkräfte für die Unternehmen stoßen sie dabei auf immer attraktivere Beschäftigungsangebote. „Die Unternehmen und unsere Partnerinnen auf dem Arbeitsmarkt überzeugen viele Bewerberinnen durch eine gelebte familienfreundliche Haltung und flexible Arbeitszeitangebote“, sagt Stephanie Krömer, „die kommunale Kinderbetreuung bildet ein solides Fundament.“

Deutlich über die Hälfte aller arbeitslosen Frauen hat keine abgeschlossene Berufsausbildung. Hier gelte es, flexible (Teilzeit-)Qualifizierungsangebote vorzuhalten. Auch eine Migrationsgeschichte der Bewerberinnen kann zunächst einen anderen Schwerpunkt setzen. Dann geht es zunächst darum, die erforderlichen Sprachkenntnisse zu erwerben.

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