Siegen. Die DRK-Kinderklinik möchte für die Patienten der Kinder- und Jugendpsychiatrie einen Multifunktionsplatz errichten. Es werden Spenden benötigt.

Die Mädchen möchten gerne Volleyball spielen, nur leider fehlt dafür der entsprechende Platz und das Netz – das soll sich nun aber ändern. Dr. Heiner Ellebracht kann den Wunsch der Mädchengruppe nicht ganz erfüllen. Der Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der DRK-Kinderklinik Siegen möchte nun mithilfe von Spenden für seine Patienten einen Multifunktionsplatz für verschiedene Sportarten, unter anderem Fußball, Basketball und Volleyball ermöglichen.

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„Die Bewegungstherapie ist ein sehr wichtiger Teil der psychotherapeutischen Behandlung“, so Dr. Heiner Ellebracht. Derzeit seien besonders die Auswirkungen der Corona-Zeit zu spüren: „Durch die Lockdowns haben viele Kinder starke Entwicklungseinschränkungen. Entweder sind sie stark zurückgezogen und neigen zur Depression, oder sie haben einen starken Bewegungsdrang und sind unkonzentriert und aggressiv. Sie waren zu viel zu Hause, das Treffen mit den Peers hat gefehlt.“ Da viele der Patienten über mehrere Wochen behandelt werden, sei es für sie wichtig, einen Ausgleich schaffen zu können: „Die Kinder möchten sich bewegen und spielen. Das ist ganz normal und vor allem wichtig. Wir sehen Sport als eine der Lösungen und möchten somit unsere Therapie auch erweitern.“

Platz muss genutzt werden

Die Fläche für den Bau des Multifunktionsplatzes sei schon vorhanden, sogar in nächster Nähe direkt am Gebäude: „Wenn ich hier aus dem Fenster schaue, sehe ich eine große Wiese mit armseligen Fußballtoren. Wir möchten den Platz für unterschiedliche Sportarten nutzen und ihn wetterfester machen“, sagt Dr. Heiner Ellebracht. Derzeit werde die Wiese auch schon genutzt, jedoch nicht allzu zielgerichtet. Teilweise gehe man mit den Kindern auch in den Wald oder weiche eher seltener in die Turnhalle aus. „Es werden auch Kinder einzeln betreut, mit denen man zum Beispiel eben auch die Motorik auf dem Platz besser trainieren könnte.“

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Mit den sportlichen Aktivitäten während des Aufenthalts, möchte Dr. Heiner Ellebracht die Kinder und Jugendlichen auch motivieren, in der Zukunft weiter Sport zu betreiben: „Die Kinder müssen sich bewegen und weg von der Elektronik. Sie sollen nicht nur den Daumen auf dem Controller haben. Wir möchten erreichen, dass sie später vielleicht Vereinen beitreten und den Sport weiterführen.“

Baukosten steigen

Die reinen Baukosten für den Multifunktionsplatz liegen bei etwa 85.000 Euro. „Der Preis ist leider nicht mehr aktuell. Mit den steigenden Preisen wird es noch teurer werden“, sagt Klinik-Pressesprecherin Tanja Bauschert. Die Summe beinhalte jedoch nicht einmal die Sportgeräte wie zum Beispiel Tore oder Basketballkörbe. „Wir hoffen, genug Spenden einzunehmen und mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Wir haben auch im Vorfeld mit Firmen geredet und das Projekt vorgestellt. Einige waren davon überzeugt und möchten uns helfen.“

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Das Crowdfunding-Projekt läuft über die Internetseite „www.viele-schaffen-mehr.de“. Die deutschlandweite Plattform der genossenschaftlichen Banken gibt gemeinnützigen Vereinen und Instituten die Chance, Spenden zu sammeln. Unterstützer dieser Initiative sind die Volksbanken und Raiffeisenbanken. So arbeitet auch die Volksbank in Südwestfalen zusammen mit der Kinderklinik an der Spendenaktion. „Es ist eine absolute regionale Unterstützung ohne Gewinnabsichten. Die Beträge werden eins zu eins in das Projekt investiert“, betont Oliver Thiele von der Volksbank. 86 Tage Zeit hat die Kinderklinik dafür noch ab Freitag. Die Volksbank spendet zu jedem Projekt zehn Prozent der Gesamtsumme. „Wir wollen damit vor allem den Anfang unterstützen. Und bei jeder Erstspende geben wir auch noch fünf Euro obendrauf.“ Damit die Finanzierphase überhaupt beginnt, muss das Projekt 100 Follower in der Fan-Sammelphase gewinnen. Das Ziel des Portals sei es, viele kleine Spenden aufzutreiben. Somit übersteige man oft die eigentlichen Ziele, erklärt Oliver Thiele.

Kurz bevor steht ebenfalls die Erweiterung der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Die Klinik soll Vollversorger für den Kreis Siegen-Wittgenstein und Teile Olpes werden. Gebaut wurde noch nicht, die Planung sei jedoch schon weit fortgeschritten. „Im Rahmen dieser Erweiterung wäre es schön, wenn wir gleichzeitig auch den Multifunktionsplatz errichten könnten“, wünscht sich Dr. Heiner Ellebracht.

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