Die 4. Gesamtschule ist die richtige Konsequenz aus einem jahrelangen Trauerspiel, das Siegen hätte erspart bleiben können, findet Steffen Schwab

Der Bürgerentscheid findet nicht erst am 1. März statt, sondern jetzt, in den Anmeldewochen. Siegen wird die Schulen haben, die die Mehrzahl der Eltern für ihre Kinder wünschen. Dass die vierte Gesamtschule dabei ist, ist eine richtige Konsequenz aus dem jahrelangen Trauerspiel, Kindern an der für sie gewünschten Schulform keinen Platz zu geben. Dass viele Siegener Kinder darunter leiden mussten, in der eigenen Stadt abgewiesen zu werden, weil die Türen für ihre Altersgenossen aus der Nachbarstadt weit zu öffnen waren, war besonders unerträglich. Wenn Kommunalpolitik imstande gewesen wäre, zum Beispiel über Zweckverbandslösungen über die Stadtgrenzen zusammenzuarbeiten, wäre Siegen diese Zuspitzung erspart geblieben.

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Wer auf der Strecke bleibt? Mit ein bisschen Glück niemand. Dass die Achenbacher Hauptschule Jugendliche exzellent fördert, ist unbestritten – nur, die Allerwenigsten, die dort zur Schule gehen, wollten auch dorthin. Möglich ist auch, dass im laufenden Anmeldeverfahren zumindest eine der beiden Siegener Realschulen überlebt. Wichtig ist am Ende, mit welcher Lösung die meisten Kinder- und Elternwünsche erfüllt werden. Man darf nicht vergessen: Siegen hat mit dem „PPR“ auch ein Gymnasium aufgegeben, um diesen Teil der ebenfalls ins Ungleichgewicht geratenen Schullandschaft zu ordnen.

Kreuztal, Hilchenbach, Freudenberg, Netphen, Neunkirchen: Sie alle haben vergleichbare Umbrüche hinter sich. Neue Schulgemeinden sind dort entstanden. Bei den Kindern und Jugendlichen sind die Wunden schnell verheilt – und nach einer Schülergeneration komplett vergessen.

Thema: Gesamtschule Am Rosterberg – „Siegens Vierte“ kommt

Reaktion: Scharfe Kritik an 4. Gesamtschule Siegen: „Nun wird weiter getrickst“

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