Siegen. Es gibt aber auch Einwände gegen das Vorhaben, junge Menschen aus Vietnam für eine vierjährige Ausbildung nach Siegen zu holen.
Der Kreis Siegen-Wittgenstein wird die Einrichtung einer internationalen Pflegeschule am Bildungsinstitut für Gesundheitsberufe Südwestfalen (BiGS) von Kinderklinik, Klinikum Siegen und Marienkrankenhaus unterstützen: Jährlich werden 20 Auszubildende für Pflegeberufe in Vietnam angeworben, eine einjährige Ausbildung zu Pflegefachassistenten und eine anschließende dreijährige Ausbildung zu Pflegefachkräften absolvieren. Der Kreis beteiligt sich - zunächst für den ersten Durchgang – mit jährlich 87.000 Euro. Unterstützt werden sollen Spracherwerb und Integration. Das hat der Kreistag bei einigen Gegenstimmen und Stimmenthaltungen beschlossen.
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„Migration kann nicht die Lösung sein“
Hermann-Josef Droege (CDU) verwies darauf, dass es auch Interesse von indischen Kräften gegeben habe. „Dafür hat sich keine Hand gerührt.“ Auch am Diakonie-Klinikum Jung-Stilling würden Pflegekräfte aus dem Ausland ausgebildet, ohne dass dafür ein Zuschuss des Kreises gefordert würde. Sozialdezernent Thomas Wüst erwiderte, dass die AWO Interesse an den Bewerbungen aus Indien gehabt hätte. Allerdings habe das erforderliche Sprachdiplom gefehlt, „sie konnten nicht als Fachkräfte tätig sein“. Sie waren aber „auf dem besten Weg, die Qualifikation zu erbringen“, widersprach Hermann-Josef Droege (CDU). „Schade“ fand es Gabriele Stinner (CDU), „dass das alles versandet“. Bei der Diakonie gebe es „Pflege ohne Grenzen“ auch für andere Nationalitäten seit 2016: „Die machen das auf eigene Kappe.“
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„Migration kann nicht die Lösung der Probleme sein“, sagte Regine Stephan (AfD). „Es wird sogar die einzige Lösung sein“, konterte Landrat Andreas Müller. Regine Stephan (AfD) forderte, die Situation der Pflegekräfte in Deutschland zu verbessern. Katrin Fey (Linke), deren Fraktion sich der Stimme enthielt, sah im Anwerben von Kräften aus dem Ausland „nicht die dauerhafte Lösung“. Es sei zudem „völlig unklar, ob die Menschen hier in der Region bleiben.“ Sie gab auch zu bedenken, dass die abgeworbenen Kräfte in ihren Heimatländern gebraucht werden. Andreas Klein (LKR) sprach sich gegen die neue Leistung aus, zu der der Kreis nicht verpflichtet sei: „Das können wir uns nicht leisten.“
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Besser um das eigene Personal kümmern
Anke Flender (SPD) erklärte, ihre Fraktion sei „dankbar für diesen Lösungsansatz“. 87.000 Euro jährlich seien „dafür gut angelegt“, sagte Horst Günter Linde (UWG). Thomas Helmkampf (CDU) fordert, sich um das vorhandene Personal zu kümmern: „Das Weglaufen aus den Einrichtungen hat damit zu tun, wie Träger mit Pflegekräften umgehen.“
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