Siegen-Wittgenstein. Eingeführt wird in Siegen-Wittgenstein auch eine 24-Stunden-Alternative zum 49-Euro-Deutschlandticket, das sich an Gelegenheits-Fahrgäste richtet
Bus- und Bahnfahren wird zum 1. August 2023 teurer. Die Verkehrsgemeinschaft Westfalen-Süd (VGWS), in der die in der Region tätigen Bus- und Bahnunternehmen zusammenarbeiten, will eine Erhöhung um 4,4 Prozent durchsetzen. Demnach würde zum Beispiel das Kurzstrecken-Einzelticket von 1,90 auf 2 Euro erhöht, die Preisstufe 2 von 4,30 auf 4,40 Euro, das Monatsticket der Preisstufe 2 im Abo von 116,50 auf 124,10 Euro.
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9-Uhr-Tagesticket wird in Siegen-Wittgenstein abgeschafft
Allein Kraftstoff ist innerhalb eines Jahres um 46,5 Prozent teurer geworden. Um die Mehrkosten auszugleichen, würde sogar eine Tariferhöhung um elf Prozent erforderlich, heißt es in der Vorlage für die Zweckverbandsversammlung des Zweckverbandes Personennahverkehr Westfalen-Süd (ZWS). Dies wäre allerdings weder „marktfähig“ noch politisch durchsetzbar. Statt 3,3 Millionen Euro mehr erwarten die Verkehrsunternehmen nun eine Mehreinnahme von 1,422 Millionen Euro.
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Abgeschafft werden soll das 9-Uhr-Tages-Ticket, als Alternative angeboten wird das etwas teurere 24-Stunden-Ticket zum Beispiel für 8,30 Euro in der Preisstufe 2 – bisher kostete es 8,60 Euro, das 9-Uhr-Ticket dagegen nur 7,60 Euro. Die VGWS will so das bestehende Ticketsortiment vereinfachen und „eine Attraktivitätssteigerung des Bartarifs als Alternative für Gelegenheitskunden schaffen“. Denn eine große Zahl von Stammkunden wird wohl auf „Deutschlandticket" zugreifen, das 49 Euro im Monat kosten und im Nahverkehr in ganz Deutschland gelten wird.
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Siegen-Wittgenstein subventioniert Fahrpreise mit über 10 Millionen Euro
Außer den Fahrgästen legt auch der Kreis beim öffentlichen Nahverkehr drauf. Bisher sind 7,7 Millionen Euro für den Höchsttarif eingeplant: Damit übernimmt der Kreis die Kosten, die durch Fahrgeldeinnahmen nicht gedeckt werden, um eine weitere Fahrpreiserhöhung zu vermeiden. Tatsächlich werden 2023 mindestens 10,2 Millionen Euro gebraucht. Das liegt an steigenden Treibstoff- und Personalkosten, die durch die Tariferhöhung im nächsten August nicht gedeckt werden. Unklar ist, wie sich die Einführung des 49-Euro-Tickets auswirkt. Die Verkehrsunternehmen müssen mit einem Einnahmenverlust rechnen, weil Fahrgäste ihre teureren Monatskarten dann nicht mehr kaufen.
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