Hilchenbach. Das Haus Hüttenhain in Hilchenbach wurde dem Erdboden gleichgemacht – es steht nur noch der Keller. Viele sind froh über den Schandfleck-Abriss.
„Es ist ein schönes Ergebnis“, sagt Hilchenbachs Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis. Damit meint er den Abriss des „Schandflecks“ am „Eingangstor“ zum Marktplatz: Genau so haben viele Hilchenbacher das lange unter Denkmalschutz stehende Haus Hüttenhain in Hilchenbach bezeichnet. Nun ist es bald Geschichte, denn bis auf den Keller ist alles Schutt und Asche.
Rund zwei Jahre langt dauerten die intensiven Planungen, die nicht zuletzt André Jung und seine CDU-Kollegen in der Kommunalpolitik angestoßen hatten. Schon lange sei dieses Gebäude ein Dorn im Auge gewesen. Die Eigentümer Friederike und Phillipp Menn hatten schon viele Jahre mit dem Hilchenbacher Architekten Matthias Krämer überlegt und geplant, um das Haus nach den Vorgaben der Denkmalschutzbehörde zu sanieren. Überlegungen, die Räume der Zahnarztpraxis dort zu vergrößern, wären an baurechtlichen Vorgaben gescheitert. Am Ende wäre nur ein Wohnhaus möglich gewesen. Und das zu diesem Zeitpunkt sehr verfallene Gebäude wieder nach den Vorgaben der Behörde zu sanieren, sei mit einem kalkulierten siebenstelligen Betrag fast unmöglich gewesen.
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Dank der guten Zusammenarbeit zwischen der Stadt Hilchenbach, der Eigentümer und nicht zuletzt durch den angestoßenen Vor-Ort-Termin mit der Ministerin Ina Scharrenbach wurde die Dringlichkeit deutlich. Konkret ging es darum, das heruntergekommene Gebäude vom Denkmalschutz zu entbinden, um es am Ende abreißen lassen zu können. Nach einer Ablehnung im Dezember 2020 gingen die Bemühungen weiter. Dann erfolgte die Freigabe zum Abbruch nach zwei Jahren Verfahrenslauf. Innerhalb von zwei Tagen wurde der „Schandfleck“ dann mit einem großen Abrissbagger dem Erdboden gleich gemacht. Zwar werden noch einige Tage vergehen, bis der Bauschutt getrennt und abgefahren ist, doch bis auf den Keller ist alles abgerissen.
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Auf die Frage, was anstelle des alten Gebäudes nun an gleicher Stelle entstehen soll, sagte Friederike Menn: „Konkrete Pläne gibt es noch nicht. Wir stecken noch in Überlegungen. Erst einmal möchten wir ein Projekt abschließen und dann das nächste angehen.“ Möglicherweise könnte man sich dort Parkplätze für die Zahnarztpraxis vorstellen. Hilchenbachs Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis und André Jung freuten sich zumindest sehr darüber, dass sich im Zuge der Umgestaltung des Marktplatzbereichs mit dem Abriss eine Bereicherung ergeben habe. „Und eine große Aufwertung. Die Menschen, die von auswärts kommen, sehen nicht gleich am Anfang unserer Stadtmitte so ein unschönes Gebäude“, so Kyrillos Kaioglidis.
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Im Zuge der nahe gelegenen Renaturierung des Langenfelder Bachlaufs wird sich in den nächsten Jahren auch einiges in der Hilchenbacher Stadtmitte verändern. Anträge für Fördermaßnahmen zur Renaturierung seien bereits gestellt. Nun müsse nur noch auf einen positiven Bescheid gewartet werden. Dann könnten möglicherweise schon im nächsten Jahr die Arbeiten beginnen. Dank der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten in Rat, Verwaltung und an vielen anderen Stellen sei mit der Beseitigung des Denkmalschutzes ein wichtiger Schritt in Richtung Stadtentwicklung gelegt worden, betonten alle Beteiligten noch einmal ausdrücklich.
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