Siegen. Der „Black Friday“ hat in Siegen für viel Andrang in den Geschäften gesorgt. Was die Kunden so ergattern konnten, erzählen sie hier.

Unschlagbare Angebote und Rabatte – jedes Jahr aufs Neue werben damit die Einzelhändler am „Black Friday.“ Der Tag sorgt meist für immensen Andrang in den Geschäften. Viele Menschen liefen auch in Siegen gezielt in die Läden und hatten konkrete Vorstellungen. Wie war der Andrang in der Stadt?

Die Atmosphäre

Im Saturn zum Beispiel waren beim Start um 10 Uhr schon viele Menschen da, es gab lange Schlangen an den Kassen, erzählt Geschäftsführers Peter Böhlert. Damit der Service rund lief, hatte er sein 35-köpfiges Mitarbeiter-Team komplett an den Start gebracht. Zusätzlich unterstützten zwei Studenten das Personal an den Kassen.

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Der "Black Friday" sorgte am Freitag für viel Andrang in der Siegener Innenstadt und in den Läden. An diesem Tag gibt es jedes Jahr viele Rabatte.  © Kai Osthoff | Kai Osthoff

Für die gute Laune hatte der Chef ein Catering vom Restaurant Pfeffermühle liefern lassen. Kundschaft und Personal schienen in Siegen alles andere als schlecht drauf zu sein. Besonders auffällig waren die vielen teils prall gefüllten Einkaufstüten von Bekleidungsgeschäften. Die Kauflaune zog sich auch die Oberstadt hoch: auch wenn es dort gefühlt weniger Schilder mit Rabatt-Aktionen gab. Wie viele Menschen nach Siegen gekommen waren, dazu konnten bei dem vielen Gewimmel und Gewusel keine genauen Zählungen vorgenommen werden.

Die Kundschaft

Einige Kundinnen und Kunden erzählen, was sie für einen „Schnapper“ machen konnten und wie sie den Tag erlebten.

Birhat Altubun (21): „Für mich ist das nicht der erste Black Friday. Auch in den letzten Jahren habe ich mir schon Dinge gekauft. Ich hatte ein gutes Gefühl. Hier waren viele Angebote, die echt in Ordnung waren. Und es ist ja schön, wenn man Sachen braucht und die dann auch noch im Angebot sind. Wir haben für unsere neue Wohnung ein paar Haushaltsgeräte mitgenommen. Bei dem Wasserkocher haben wir schon 10 oder 15 Euro gespart. Und dann noch bei der Waschmaschine. Da war auch ein großer Rabatt drauf.“

Meltem Kajtazovic (28): „Viele Schnäppchen haben wir gefunden. Und die sind auch schon deutlich günstiger als sonst. Ich habe einen neuen Fernseher gekauft und gestern eine neue Kamera. Die Kamera hat ursprünglich 1400 Euro gekostet und ich habe letztendlich 900 Euro bezahlt. Und für den Fernseher statt 2000 noch 1500 Euro. Wobei ich die Kamera gestern im Mediamarkt gekauft habe und durch die Black Week auch ordentlich dabei Geld sparen konnte.“

Meltem Kajtazovic
Meltem Kajtazovic © Kai Osthoff | Kai Osthoff

Goran Kajtazovic (28): „Finde es heute beim Black Friday viel schöner live dabei zu sein, als während Corona übers Internet einzukaufen. Es macht viel mehr Spaß, wenn man die Sachen auch anfassen kann. Ich habe mir für meine Firma ein paar Werkzeuge gekauft und da habe ich zwar ein wenig verhandeln müssen, dann am Ende aber auch gute Preise bekommen. Mit meiner Freundin habe ich mir im Saturn einen größeren Fernseher gekauft. Den Alten hatten wir bestimmt schon seit 10 Jahren. Da haben wir jetzt lange genug gewartet und heute einen Neuen gekauft.“

Goran Kajtazovic
Goran Kajtazovic © Kai Osthoff | Kai Osthoff

Katharina Jurisch (45): „Grundsätzlich gehe ich nie einkaufen an einem Tag, der irgendwie definiert wird als etwas ganz Besonderes. Ich kaufe ein, wenn ich etwas brauche und suche dann auch die Geschäfte auf, wo ich weiß, dass ich das bekomme, was ich suche. Das ist auch der Grund, warum ich heute unterwegs bin. Das hat gar nichts mit dem Black Friday zu tun. Ich wusste gar nicht, dass der heute ist. Wir kaufen schon lange in der Spielebox hier in der Oberstadt ein. Hier bekommen wir die beste Beratung. Altersgerecht und immer interessengerecht. Wir sind hier noch nie weggegangen, ohne die passenden Dinge gefunden zu haben.“

Katharina Jurisch
Katharina Jurisch © Kai Osthoff | Kai Osthoff

Dicle Aslan (24): „Da ich gerade mit meinem Mann zusammenziehe und wir uns eine gemeinsame Wohnung einrichten, kam der Black Friday sehr passend. Wir haben 400 Euro beim Kauf einer Waschmaschine gespart. Auch nach einem Fernseher wollen wir noch gucken und sparen da bestimmt auch noch ordentlich. Sicherlich haben wir alle weniger Geld, aber auf der anderen Seite gibt es immer mal eine Inflation und das Geld ist weniger wert. Aber wichtige Dinge muss man ja trotzdem kaufen. Wie zum Bespiel eine Waschmaschine.“

Die Einzelhändler

Peter Böhlert,Geschäftsführer Saturn Siegen: „Wir sind sehr zufrieden, es ist ein sehr gutes Geschäft. In einem ersten Resümee kann ich sagen, dass wir im Handybereich, in der ‘braunen’ und ‘weißen’ Ware und bei den Fernsehern sehr gut besucht worden sind. Ich glaube wir bewegen uns wieder auf das Niveau von 2019 zu. Das gibt ein sehr gutes Gefühl. Denn ich bin Verkäufer mit Leib und Seele und möchte auf jeden Fall auch, dass dieser Standort bestehen bleibt.“

Peter Böhlert
Peter Böhlert © Kai Osthoff | Kai Osthoff

Elvisa Urkan (34),Filialleiterin bei Snipes in City Galerie: „Jetzt, am frühen Nachmittag, kann ich noch kein genaues Fazit ziehen. Die Leute sind ja noch in der Schule oder auf der Arbeit. Bei uns wird es erst etwas später losgehen. Man kann aber auch nicht die letzten zwei Jahren vergleichen. Durch Corona und die begrenzte Anzahl an Kunden sowie Zutrittskontrollen gab es ja weniger Kunden. Gefühlt kann ich sagen, wenn ich es mit 2019 vergleiche, war es da stärker. Aber es ist ja noch früh am Tag.“

Elvisa_Urkan
Elvisa_Urkan © Kai Osthoff | Kai Osthoff

Thorsten Fries, Spielebox Siegen: „Ich mache beim Black Friday nicht mit. Ich habe bei solchen Aktionen immer das Gefühl, damit müssen Leute andere Leute anlocken, um diese in den Laden reinzukriegen, damit sie denen was verkaufen können. Da wird dann auch manchmal nicht so hochwertig qualitativer Kram an die Menschen verkauft. Oder es werden Sachen rausgegeben, die man eh loswerden wollte. Wir haben halt nur qualitative Sachen und es stimmt einfach die Beratung. Ich bewusste bewusst auf Rabatte. An Spielen ist eh nicht so viel zu verdienen wie etwa an Klamotten oder Schuhen. Wir beraten die Leute einfach besser und haben daher auch weniger Rücklauf, weil die Leute einfach wissen, was sie in der Hand haben, wenn sie bei uns das Geschäft verlassen.“

Thorsten Fries
Thorsten Fries © Kai Osthoff | Kai Osthoff

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