Krombach. Umstellung bei Getränken steht an, um Müll zu vermeiden: „Tethered Caps“. Auch die Krombacher in Kreuztal bereitet sich vor. Was das bedeutet.

Vielen dürften sie schon bekannt sein, Coca Cola zum Beispiel hat sie schon und auch an einigen Milchflaschen gibt es sie bereits: Die sogenannten „Tethered Caps“. Das bedeutet so viel wie „verbundener Deckel“. Ab Juli 2024 werden sie für alle PET-Flaschen europaweit Pflicht.

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Ihre Funktion ist einfach erklärt: Die neuen Deckel lassen sich nicht abschrauben, sondern sind an dem Verschluss der Plastikflaschen befestigt. Das soll helfen, Müll zu vermeiden, da die Deckel nicht lose ­herumfliegen können, sondern fest an den Flaschen angebracht sind und so mit ihnen im richtigen Abfall landen.

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Neue Deckel für Schweppes, Orangina und Co.

Die Krombacher Brauerei plant bereits die Einführung der neuen Deckeln für ihre Marken, zu denen unter anderem Schweppes, Orangina und Dr. Pepper gehören. „Eine Umstellung der Deckel auf Tethered Caps ist bei unseren Marken für das erste Quartal 2024 vorgesehen und greift entsprechend vor dem Inkrafttreten der betreffenden EU-Vorgabe für PET-Einwegflaschen“, erklärt die Brauerei. Für die Brauerei sei es wichtig, „dass die angepassten Verschlüsse den hohen Qualitätsstandards in Bezug auf Produktsicherheit, Trinkerlebnis sowie Benutzerfreundlichkeit für die Verbraucherinnen und Verbraucher gerecht werden“.

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So zeichne sich beispielsweise Schweppes durch eine besonders hohe Karbonisierung aus, die zum typischen Schweppes-Prickeln führe und als Geschmacksträger wichtig ist – „und dies muss natürlich auch mit neuen Verschlüssen gegeben sein“, so die Brauerei weiter. „Wir testen daher derzeit für Schweppes und weitere Produkte geeignete Optionen und prüfen die damit verbundenen Umstellungen unserer Abfüllanlagen und -prozesse.“

Beitrag zur Plastikmüll-Vermeidung: Die Deckel bleiben fest mit der Flasche verbunden.
Beitrag zur Plastikmüll-Vermeidung: Die Deckel bleiben fest mit der Flasche verbunden. © BERICAP

In Deutschland gibt es schon lange ein etabliertes Pfandsystem. Die Verbraucher seien es bereits gewohnt, ihre Flaschen mit Deckeln zurückzugeben. Trotzdem müstsen sich die Konsumenten nach der Umstellung „sicherlich“ zunächst an die neuen Verschlüsse gewöhnen. „Es mag sein, dass die Mechanik beim Öffnen und Trinken erstmal als weniger komfortabel wahrgenommen wird. Wir arbeiten aber aktuell daran, für unsere Produkte geeignete Lösungen zu finden.“

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EU will Plastikmüll vermeiden und wiederverwerten

Die neue Deckel, die an der Flasche bleiben, sind Teil eines größeren Maßnahmenpakets der EU zur Vermeidung von Plastikmüll. Die Einwegkunststoffrichtlinie sieht auch vor, dass die Industrie weniger Plastik verbraucht und mehr recyceltes Plastik für neue Verpackungen verwendet. Ab 2025 müssen Einweg-Getränkeflaschen mindestens zu 25 Prozent aus Rezyklat bestehen. Andere Wegwerf-Produkte wie Plastik-Trinkhalme oder bestimmte Plastiktüten sind bereits komplett verboten.

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