Siegen. Der Bürgermeister rührt weiter die Werbetrommel. Denn, so Fördervereins-Vorsitzender Günter Zimmermann: Ohne Ausbau hat das Haus keine Zukunft.

Vor zahlreichen Gästen fand der traditionelle Jahresempfang von Stadt Siegen und Förderverein des Siegerlandmuseums und des Oberen Schlosses statt. In der Weißtalhalle, und damit „in Blickweite“ des Siegberges, begrüßten Bürgermeister Steffen Mues und Günter Zimmermann, 1. Vorsitzender des Fördervereins, die Anwesenden und brachten sie auf den neuesten Stand, was insbesondere anstehende Veränderungen und geplante Bauvorhaben in und um das Obere Schloss mit seinem Museum angeht.

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Für Dependance im Bunker werden noch Großspender gebraucht

Im Fokus sowohl der Rede des Bürgermeisters als auch des Fördervereins-Vorsitzenden stand das Thema, das aktuell die Schlagzeilen beherrscht und die Beteiligten in Atem hält: die geplante Erweiterung des Siegerlandmuseums mit dem Umbau des Bunkerkomplexes an der Burgstraße. Mues: „Es ist ein außerordentlich herausforderndes Projekt, wie sich immer mehr herausstellt. Habe ich letztes Jahr noch über die Umplanung und Neuaufstellung in Sachen Förderanträge berichtet, so müssen wir heute rückblickend konstatieren, dass wir nicht auf öffentliche Fördermittel hoffen dürfen.“ Ein tragfähiges, abgespecktes Konzept zum Stemmen des Mega-Projektes per privatwirtschaftlicher Umsetzung durch den Förderverein liegt mittlerweile vor, ebenso eine Zusage über Spenden in Höhe von 3,3 Millionen Euro. : „Ich bin nach wie vor von unserem Konzept eines digitalen, lebendigen und Identität stiftenden Regionalmuseums überzeugt, deshalb habe ich auch für die Erweiterung des Siegerlandmuseums gestimmt und werde für unser Projekt an den entsprechenden Stellen werben, um potenzielle Großspender zu überzeugen.“

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Dass die Stadt Siegen auch weiter auf dieses bürgerschaftliche Engagement zählen kann, machte Günter Zimmermann für den Förderverein deutlich: „Wir helfen gerne.“ Zudem machte er deutlich, welch herausgehobene Rolle dem Siegerlandmuseum zukommt, für die Menschen in Siegen, aber auch für Gäste oder Zugezogene, die sich umfassend über Siegen und seine Geschichte informieren möchten. „Das Siegerlandmuseum wird ohne Ausbau keine Anlaufstelle für die Zukunft sein.“

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Das Obere Schloss als Siegens Stadtkrone

Für ihren Fach-Vortrags hatte Prof. Dr. Eva von Engelberg das Thema „Das obere Schloss – Stadtkrone Siegens“ gewählt. Hierbei machte die Kunsthistorikerin – Professorin für Architekturgeschichte an der Universität Siegen sowie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Siegerlandmuseums – gleich zu Beginn deutlich, dass sie den Titel als Frage verstanden wissen will: Entspricht das Obere Schloss der Idee der „Stadtkrone“, die vor mehr als 100 Jahren von dem Architekten Bruno Taut konzipiert worden war? Zur Beantwortung dieser Frage wurden zahlreiche Stadtansichten gemeinsam betrachtet, bevor sich der Vortrag mittels Fotografien, die die verheerenden Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs zeigten, den markanten Hochbunkern in der Oberstadt zuwandte. Hier machte die Referentin anhand von Plänen und Kartenausschnitten deutlich, wie sich die einzelnen Bunker „schützend“ um die Anlage des Oberen Schlosses herum verteilen und hierbei auch in Beziehung stehen zu den verschiedenen historischen Toranlagen wie Marburger Tor und Kölner Tor, die heute nur noch als Straßennamen existieren – ein spannender und für viele Gäste sicherlich auch ganz neuer Blick auf „ihr“ Schloss, in dem das Siegerlandmuseum seit 1905 seine Heimat hat.

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