Kreuztal. Kreuztal will sich im Schul-Streit heraushalten – das wird aber nicht gelingen: Die Bezirksregierung hat anderes vor.
Die Stadt Kreuztal wird sich nicht bei der Bezirksregierung um ein Moderationsverfahren zur Schulentwicklungsplanung der Stadt Siegen bemühen. Kreuztal hatte, wie die Gemeinde Wilnsdorf, Bedenken gegen die geplante Schließung der Haupt- und Realschulen in Siegen erhoben – unter anderem aus der Sorge, dass Auspendler aus Siegen die Realschulen in Kreuztal und Wilnsdorf überfüllen könnten und dort die „eigenen“ Kinder keinen Platz mehr fänden. Die Gemeinde Wilnsdorf hat daher das Moderationsverfahren durch die Schulaufsicht eingeleitet.
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FDP fürchtet Belastungen für Siegens Nachbarn
„Wir haben die Befürchtung, dass Belastungen auf die umliegenden Kommunen zukommen könnten“, begründete Frank Weber (FDP) im Kreuztaler Schulausschuss den Antrag seiner Fraktion. Die Siegener Entscheidung, die dort vom Wunsch nach einer vierten Gesamtschule ausgelöst wurde, müsse „übergeordnet beleuchtet“ werden, „damit der Schulfrieden gewahrt bleibt“. Kämmerer Michael Kass wies darauf hin, dass Entscheidungen über die Schulentwicklung den „Kernbereich kommunaler Selbstverwaltung“ berühren. „Die Schulaufsicht hat sowieso das letzte Wort.“ Von dort sei „Hilfeleistung“ zugesagt, wenn es in Kreuztal zu einem „unerwarteten Aufkommen“ von auswärtigen Schülern komme, berichtete Schulausschussvorsitzende Heike zur Nieden (SPD).
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„Das erscheint uns alles noch sehr mutmaßlich“, sagte Anna Wetz (Grüne) und riet dazu, „erst mal Zurückhaltung zu üben.“ Schließlich laufe in Siegen auch noch ein Bürgerbegehren gegen die Schulschließungen. Philipp Krause (CDU) hielt „kreisweites Vorgehen in vielerlei Hinsicht für angezeigt“, plädierte aber dennoch gegen den Moderationsantrag, der schließlich mit einer gegen sechs Stimmen bei vier Stimmenthaltungen abgelehnt wurde: „Wir würden ein Fass öffnen.“
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Bezirksregierung will weitere Kommunen einbeziehen
Der Beschluss dürfte allerdings ins Leere laufen. Denn inzwischen hat die Bezirksregierung – so der Informationsstand der Stadt Siegen - von sich aus vorgeschlagen, in das von Wilnsdorf angestrengte Moderationsverfahren auch weitere Kommunen einzubeziehen. Dazu könnten außer Kreuztal auch Netphen und Freudenberg gehören, die sich ebenfalls negativ zur Siegener Schulentwicklungsplanung geäußert haben.
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