Junkernhees. Die Bürgerinitiative Junkernhees ruft zu „Geschlossenheit“ im Heestal auf. Das könnte helfen, dass Amprion vielleicht doch noch umdenkt.

Sieben Grundstückseigentümer aus dem Umfeld der Bürgerinitiative Junkernhees haben beim Bundesverwaltungsgericht Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss für die Amprion-Höchstspannungsleitung erhoben.

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Baurecht soll nicht sofort vollziehbar bleiben

Die Anlieger der Trasse haben Grundstücke zwischen Altenkleusheim und Meiswinkel, die Standorte von Masten werden, von der Leitung überspannt werden oder Teile des Schutzstreifens werden sollen. Zugleich wenden sich die sieben Klagenden gegen die sofortige Vollziehbarkeit des von der Bezirksregierung erlassenen Baurechts. Wenn das Gericht daraufhin die „aufschiebende Wirkung“ des Planfeststellungsbeschlusses wieder herstellt, muss Amprion mit dem Baubeginn bis zum Abschluss des Prozesses warten. Auch die Stadt Kreuztal hat gegen die Planung geklagt, die den Neubau einer Höchstspannungsleitung durch das Heestal und eines Umspannwerks gegenüber von Schloss Junkernhees vorsieht.

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Grundstückseigentümern wird „Zuschlag für gütliche Einigung“ angeboten

Die Bürgerinitiative Junkernhees hat betroffene Grundstückseigentümer erneut dazu aufgerufen, Verträge nicht zu unterzeichnen, die ihnen derzeit im Auftrag von Amprion vorgelegt werden. Darin sichert sich der Netzbetreiber die Nutzung der benötigten Grundstücke. Angeboten wird die zusätzliche Zahlung von 85 Cent je Quadratmeter landwirtschaftlich genutzter Fläche als „Zuschlag für gütliche Einigung“.

Es gebe „im Moment keinen Anlass, diese Verträge zu unterzeichnen, auch wenn der Eindruck erweckt werden soll das es nötig ist“, stellt die Bürgerinitiative fest. „Auch die Geschlossenheit und die Nichtakzeptanz in der hiesigen Bevölkerung können den Klägern helfen, ein Umdenken der Vorhabenträgerin herbei zu führen.“ Bei einem Prozesserfolg der Bürgerinitiative werde Amprion ohnehin die Zahlungen für dann nicht mehr benötigte Grundstücke zurückfordern.

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Amprion will mit Bau der Leitung im Siegener Süden beginnen

Amprion hatte bereits unmittelbar nach dem Planfeststellungsbeschluss vorbereitende Arbeiten in Siegen, Freudenberg und Kreuztal angekündigt. Dem Ausbau von Forst- und Wirtschaftswegen folgt de Leitungsbau selbst, mit dem Amprion im Süden des Abschnittes, also auf Siegener Stadtgebiet, beginnen will. Bürgerinitiative und Stadt Kreuztal werben für den Ausbau des Umspannwerks Altenkleusheim und für eine Waldtrasse mit größerem Abstand zum Heestal und zum Siegener Stadtteil Meiswinkel.

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