Kreuztal . In den nächsten Wochen wird das Kreuztaler Engagement unübersehbar: Bis Mitte Oktober wird sich entscheiden, ob das Glasfaser-Vorhaben klappt.

„Es sieht gut aus für das glasfaserschnelle Kreuztal“, sagt Greenfiber-Geschäftsführer Paul Gummert beim Treffen mit Ratsmitgliedern. „Das Interesse am kommunalen Glasfasernetz ist zur Halbzeit unserer Vermarktungsfrist hoch.“

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Ein eigenes, flächendeckendes Glasfasernet will die Stadt gemeinsam mit Greenfiber errichten. Realisiert werden soll der Plan, wenn sich bis zum 15. Oktober 30 Prozent der Kreuztaler Haushalte für einen eigenen Glasfaseranschluss entscheiden. Stadt Kreuztal und Greenfiber rühren dafür die Werbetrommel, unter anderem auch mit Plakatwerbung und Werbe-Bannern auf Lkw-Planen.

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Ratsfraktionen unterstützen Pläne für Glasfaser-Netz

Damit diese Hürde genommen wird, trafen sich auf Einladung des CDU-Fraktionsvorsitzenden Arne Siebel Vertreterinnen und Vertreter der Ratsfraktionen. Das Zwischenfazit der derzeit laufenden Kampagne fiel positiv aus. Michael Kolodzig (SPD) zeigte sich vom Nutzen des Glasfasernetzes überzeugt: „Am Wochenende habe ich endlich meinen Antrag ausgefüllt.“ Auch wenn er bedaure, dass das Thema in Deutschland nicht schon viel früher angegangen wurde, freue er sich nun über das Gemeinschaftsprojekt. Reinhard Lange (UWG) unterstreicht die Bedeutung des Projektes für die Stadt: „Glasfaser ist unerlässlich für Kreuztal, für die Bürger und für die Wirtschaft.“ Als Vertreterin der Grünen sprach sich Fraktionsgeschäftsführerin Sonja Timmermann für den Ausbau des Glasfasernetzes aus: „Wenn das Netz für alle zur Verfügung steht, sollte man die Chance ergreifen.“

Der Weg zum Hausanschluss

Um das Glasfasernetz ins Haus gelegt zu bekommen, muss ein Antrag abgegeben werden. Wer sich bis zum Stichtag entscheidet, zahlt nichts für die Verlegung des eigenen Hausanschlusses.

In Kreuztal hat Greenfiber sein Beratungsbüro im Alten Stollenhaus in der Marburger Straße 58 eröffnet. Montag bis Freitag von 9 bis 17.30 Uhr beraten Fachleute zum Thema und helfen beim Ausfüllen der Anträge.

Alle Informationen sind auch online auf www.greenfiber.de/kreuztal zu finden. Über eine E-Mail an kreuztal@greenfiber.de oder unter der kostenfreien Servicenummer 02732 / 79 83 200 beantwortet Greenfiber individuelle Fragen.

Bei dem Termin vor einem Lkw, der in den kommenden Wochen in der ganzen Stadt gut sichtbar für das Kreuztaler Glasfaser wirbt, unterstreicht Paul Gummert die Bedeutung des Projektes: „Hier entsteht ein wirklich kommunales Netz.“ Das schnelle, stabile und sichere Internet in der ganzen Stadt sei Ausgangspunkt vieler zukünftiger Entwicklungen. „So war es bei der Elektrifizierung, so wird es auch beim Internet sein. Die Entscheidung, was hier mit dem Netz in Zukunft geschieht, sollte auch hier vor Ort getroffen werden können. Und nicht in einer fernen Konzernzentrale.“

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Mindestens 30 Prozent der Kreuztaler Haushalte müssen mitmachen

Ein leistungsfähiges Breitbandangebot sei Teil der Grundversorgung, stellt Kreuztals Kämmerer Michael Kass fest. „Mit unserem Ansatz eines flächendeckenden Glasfaser-Ausbaus in mehrheitlich kommunaler Hand können wir diesem Anspruch gerecht werden.“ Das Besondere an der Kooperation sei, dass, „vollkommen unabhängig von der Lage des Grundstücks“, die ganze Stadt ausgebaut werden könne. „Wir bauen also nicht nur in bestimmten Innenstadtlagen und Kerngebieten.“

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Ziel der Kooperation von Stadt und Greenfiber ist die Gründung einer gemeinsamen Netzgesellschaft. In dieser Netzgesellschaft, die das Netz bauen und betreiben wird, hält die Stadt die Mehrheit. Die Erlöse aus dem Netzbetrieb bleiben somit in Kreuztal. Michael Kass weist auf die hohe Investitionssumme hin. „Für die neue Infrastruktur müssen die Stadt und Greenfiber viel Geld in die Hand nehmen. Dabei muss die Wirtschaftlichkeit natürlich eine wichtige Rolle spielen.“ Dazu sei festgelegt worden, dass mindestens 30 Prozent aller Haushalte angeschlossen sein müssen. „So haben es unabhängige Prüfer in unserem Auftrag berechnet.“

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