Kreuztal. Kreuztal war bei den Ersten: Die Grundschule an Dreslers Park bleibt Familiengrundschulzentrum.
Der Familienstützpunkt an der Grundschule an Dreslers Park kann weitermachen – unter dem neuen Namen „Familiengrundschulzentrum“ und zunächst auf Kosten der Stadt, bis sich neue Fördermöglichkeiten durch das Land auftun. Das hat der Sozialausschuss einstimmig beschlossen.
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Das Familiengrundschulzentrum ist vergleichbar den Familienzentren an Kitas: Sozialarbeit für Kinder und Familien mit Informations- und Beratungsangeboten. 2018 wurde der Stützpunkt eingerichtet, damals mit EU-Fördermitteln als Teil des Stadtmitte-Konzepts „Starke Quartiere – starke Menschen“. Ende 2020 war das Programm ausgelaufen, seit 2021 wird die Stelle mit Restmitteln und der Landesförderung „Aufholen nach Corona“ finanziert.
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Kreuztal war landesweiter Vorreiter mit „Familienstützpunkt"
Kreuztal war bei den ersten Kommunen mit einem Angebot dieser Art, inzwischen gibt es rund 130 solcher Familiengrundschulzentren, die aber vom Familienministerium und nicht – wie in Kreuztal – mit Städtebauförderungsmitteln finanziert werden. „Wir sind die einzige Kommune in NRW, die diesen Weg gegangen ist“, sagte Uwe Montanus, Leiter des Amtes für Kinder, Jugend, Familie und Stadtteilmanagement.
„Als Familiengrundschulzentrum entwickelt sich eine Grundschule zum Ort der Begegnung, Beratung und Bildung für Kinder und Familien“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung, „Familiengrundschulzentren verbessern die Bildungschancen von Kindern und tragen zu mehr Bildungsgerechtigkeit bei.“ Sie knüpften an die Familienzentren an Kitas an und schlössen eine Lücke, die sich nach der Einschulung geöffnet habe.
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Künftig nur halbe statt voller Planstelle
Erwartet wird, dass künftig das Schulministerium einspringt, allerdings nicht mehr mit einer vollen, sondern nur noch mit einer halben Planstelle. Diese halbe Stelle will die Stadt bis dahin zur Not nun selbst bezahlen, der Verein für Soziale Arbeit und Kultur Südwestfalen soll Projektträger bleiben. „Die Grundschule ist sehr glücklich, dass es die Kollegin gibt“, sagte Uwe Montanus.
Insgesamt gibt es im Kreisgebiet nur drei Grundschulen, die einen Standort mit der für ein Grundschulfamilienzentrum nötigen „Sozialindexstufe“ betreuen. „Natürlich werden die Präsenzzeiten zurückgefahren werden müssen. Wir sind vorher verdammt gut gefahren.“ Aufgefangen werde der Verlust durch das Stadtteilbüro in der Fritz-Erler-Siedlung, das denselben Einzugsbereich wie die Grundschule an Dreslers Park hat. „Ich hoffe, dass wir das Angebot auch mal wieder hochfahren können“, sagte Ausschussvorsitzende Simone Farr (Grüne).
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