Netphen. Die Belegschaft der FON füllt die Zuschauerreihe im Ratssaal. Beruhigendes zur Zukunft des Hallenbades erfährt sie nicht.

Mit Schweigen hat der Hauptausschuss am Dienstag die Vorlage der Verwaltung zu einem „Notfallplan Energieversorgung“ übergangen. Die Beschäftigten der städtischen Freizeitpark Obernautal GmbH (FON), die die Zuschauerreihe im Ratssaal füllten, erfuhren nicht, ob sie mit der Schließung des Freizeitbades rechnen müssen.

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Hauptausschuss verlangt mehr Informationen

Zwei Formulierungen hatten die Belegschaft alarmiert: „In der jetzigen Situation darf es keine Tabus geben, auch eine Schließung des Bades von einigen Monaten in der energieintensivsten Zeit muss diskutiert werden.“ Und: „Derzeit muss davon ausgegangen werden, dass Hallenbäder nicht zum geschützten Bereich gehören und daher in einer Abwägungsentscheidung eine Gasmangellage im Bad eintreten könnte (...) Eine Schließung wäre in solch einer Situation natürlich unumgänglich.“

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Einzig Silvia Glomski (Grüne) meldete sich zu Wort: „Wir können und werden dazu heute keine Entscheidung treffen.“ Über das Vorgehen werde „in aller Ruhe weiter beraten“. Bürgermeister Paul Wagener schlug vor, die Vorlage „zur Kenntnis“ zu nehmen. Das tat der Hauptausschuss bei drei Stimmenthaltungen – eine kam von SPD-Fraktionschef Manfred Heinz, der der Verwaltung anschließend vorwarf, „faktisch nichts“ mitgeteilt zu haben: Für die Ratssitzung am Donnerstag, 8. September, forderte Heinz eine „ernsthafte und durchdachte“ Vorlage. „Sonst nehmen wir das wieder nur stumm zur Kenntnis.“

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Gesellschafterversammlung tagt am Mittwoch

Nach der Abstimmung meldete sich auch Klaus-Peter Wilhelm (UWG) zu Wort, der zugleich Vorsitzender der FON-Gesellschafterversammlung ist. „Noch ist hier nichts entschieden, es muss alles gut durchdacht werden.“ Welche Rolle das Gremium aktuell spielen kann, ist allerdings nicht klar. Der Rat hatte zuletzt darüber diskutiert, die Gesellschafterversammlung nur noch nach Weisung des Rates beschließen zu lassen – beschlossen wurde das dann zwar nicht, jüngst aber bei der Entlassung des FON-Geschäftsführers angewendet.

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Lothar Kämpfer (SPD) äußerte Verständnis für die Besorgnis der Beschäftigten, die „existenzielle Nöte“ fürchtete. Seine Fraktion werde, „wenn es irgendwie vertretbar ist“, sich für das Offenhalten des Bades aussprechen. „Dazu brauchen wir aber detailliertere Informationen.“ Die Stadt rechnet damit, dass sich der auf 1,5 Millionen Euro verdoppelte Zuschussbedarf für das Bad weiter erhöhen wird.

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