Siegen. Siegens Kultureinrichtungen müssen mehr miteinander arbeiten, fordern die Macher von der städtischen Kulturabteilung.
Zufrieden zurücklehnen können sie sich nicht: Astrid Schneider, Kulturchefin der Stadt Siegen und Stefan Schliebs, der Verantwortliche des Sommerprogramms, der schon seit 35 Jahren in dieser Funktion tätig ist. 20 Veranstaltungen waren diesmal geplant, der Schlosshof mit großer Bühne, mit aufwändiger Ton- und Lichttechnik ausgestattet, neue Bestuhlung samt Bistrotischchen angeschafft, damit auch bei schwächerem Besuch eine behagliche Atmosphäre entstehen konnte. Astrid Schneider, Stefan Schliebs, hervorragende Spezialisten am Mischpult und viele Helfer haben alles dafür getan, damit die Events auf der Bühne in perfekter Klangqualität ins richtige Licht gesetzt wurden. Hinzu kam feinstes Sommerwetter und das einzigartige Ambiente des Schlosshofs, das auch die beteiligten Künstlerinnen und Künstler immer wieder besonders herausgestellt haben
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Vor Corona kamen über 5000 Gäste
Wenn dann, wie Stefan Schliebs konstatieren muss, die Besucherzahlen weit hinter den Erwartungen geblieben sind – statt 5000 und mehr wie in den Vor-Corona-Jahren kamen nur etwa 2000 zahlende Zuschauer – muss dieser Rückgang Gründe haben. Am Programm kann es nicht gelegen haben. Denn mit Bozen Brass aus Italien, Ringmasters aus Schweden und auch Ulrich Tukur mit seiner Band war Europäische Spitzenklasse im Schlosshof, mit dem Improvisationstheater Springmaus aus Bonn und dem Puppenspieler Michael Hatzius mit seiner Echse zumindest deutschlandweit bekannte Comedy-Gesichter.
Auch heimische Künstler und Ensembles schmückten das Programm: Gleich drei Ensembles der Philharmonie Südwestfalen, Werner Hucks & Martin Reuthner mit kammermusikalischem Jazz. Eine Premiere war auch dabei: Judith Adarkwah und Mario Mammone, die so bekannt sind, dass man sie nicht mehr vorstellen muss. Deren Konzert erwies sich als besonderer Publikumsmagnet und war damit fast genauso gut besucht wie der Siegener Highlander Poetry Slam und der Auftritt des einzigartigen Ulrich Tukur und den „schrägen Vögeln“ seiner Band. Manches aber lief überhaupt nicht, wurde wegen schlechter Vorverkaufszahlen abgesagt oder auf einen späteren Termin verschoben. Von einem Abend aber war Stefan Schliebs besonders positiv überrascht: Der total verrückten und gerade daher so großartigen Bühnenshow von „Kabaret Kalashnikovs wildes Wodka-Varieté“ aus Berlin mit ihrer Mixtur aus Artistik und Slapstick, Musik und Alkohol. Die schreit geradezu nach Wiederholung.
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Aus Konkurrenzdenken soll Miteinander werden
„Jede Neuerung braucht auch einen Gewöhnungsprozess“, sagt Astrid Schneider. Damit meint sie auch das neue Label des Sommerprogramms, die Baustellen-Situationen im Schlosspark und die damit verbundene Konzentration verschiedener Programme (Filme, Sonntags um 4, Kindertheater…) auf einen Spielort. Wobei sie sich als Leiterin von Kultur Siegen besonders darüber freut, dass das Theaterprogramm für Kinder bestens besucht war.
Astrid Schneider und Stefan Schliebs setzen auf neue Akzente in Siegen: Dass aus dem Nebeneinander verschiedener Kultureinrichtungen und dem damit oft verbundenen Konkurrenzdenken, auch angestoßen durch den Intendantenwechsel im Apollo, ein neues Miteinander wird. Und: „Wir stehen selbstbewusst zu unserem Programm, müssen aber die Vermarktung unserer Veranstaltungspakete deutlich verbessern.“
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„Quattro Percussioni“, 4 Schlagwerker der Philharmonie Südwestfalen, zeigen im letzten Konzert von „Das Beste kommt zum Schloss“ die Bandbreite ihrer Instrumente und haben als originelle „Zugabe“ die Sopranistin Sophia Körber mit an Bord: Samstag, 19. August, 19 Uhr.
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